Am Ende redeten sich selbst hartgesottenen Diplomaten die Köpfe heiß. Erst nach einem zwölfstündigen Verhandlungsmarathon einigten sich die europäischen Finanzminister auf ein beispielloses Auffangnetz für klamme Euro-Staaten. Das Signal an die Märkte soll unmissverständlich sein: Der Euro ist sicher.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vollzog in den vergangenen Wochen einen drastischen Kurswechsel. Nachdem sie wochenlang von Hilfen für Griechenland nichts wissen wollte, scheint ihre Hilfsbereitschaft mittlerweile kaum noch Grenzen zu kennen. In der Nacht auf Montag erklärten die Staats- und Regierungschefs die Eurokrise sogar "zum außergewöhnlichen Ereignis" und stellten sie damit einer Naturkatastrophe gleich, bei denen Hilfen erlaubt sind. Merkel begründete ihren Schwenk mit der Sorge um den Euro: "Wir schützen das Geld der Menschen in Deutschland." Das "beispiellose Paket" diene dem Schutz und der Stärkung der gemeinsamen Währung. Es sei aber keine überhastete Eile nötig.
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