Ermittlungen ausgeweitet:DKB gerät in Sog des BayernLB-Debakels

Die BayernLB engagierte sich über ihre Tochter DKB womöglich auch im Klagenfurter Fußball, um den Zuschlag bei der Hypo Alpe Adria zu bekommen.

Klaus Ott

Die Münchner Staatsanwaltschaft hat ihre Ermittlungen wegen des Desasters von Bayerns Landesbank bei der Kärntner Finanzgruppe Hypo Alpe Adria erneut ausgeweitet.

DKB-Arena in Rostock, Foto: dpa

Die DKB-Arena in Rostock: Die Staatsanwaltschaft München geht dem Verdacht nach, dass in den Klagenfurter Fußballclub SK Austria Kärnten Geld der BayernLB-Tochter geflossen ist.

(Foto: Foto: dpa)

Die Strafverfolger untersuchen nach Informationen der Süddeutschen Zeitung inzwischen auch, ob die BayernLB über ihre Berliner Tochterbank DKB den Profifußball in Kärntens Hauptstadt Klagenfurt gesponsert hat.

Der frühere, mittlerweile verstorbene Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider soll eine solche Unterstützung im Zusammenhang mit dem Verkauf der Hypo Alpe Adria im Jahr 2007 an die BayernLB gefordert haben.

Durchsuchung bei der DKB

Um herauszufinden, ob über die Berliner Tochterbank der BayernLB Geld für den Fußball in Klagenfurt geflossen ist, hat die Münchner Staatsanwaltschaft am Montag die DKB durchsucht. Staatsanwaltschaft und Landesbank bestätigten die Aktion, nannten aber keine Details.

Auslöser für die Durchsuchung waren offenbar Aussagen des ehemaligen BayernLB-Chefs Werner Schmidt, den die Ermittler vor einem Monat ausführlich vernommen hatten. Schmidt hatte erklärt, Haider habe bei den Gesprächen über den Verkauf der Hypo Alpe Adria an die Landesbank ein Fußball-Sponsoring in Klagenfurt ins Spiel gebracht.

Haider habe gewollt, dass sich die Bayern hier engagierten. Schmidt sagte weiter aus, nach seiner Erinnerung sei dann ein Sponsoring zustande gekommen, allerdings nicht durch die BayernLB. Das sei dann wohl über die DKB gelaufen.

Der Kärntner Landtag hatte bereits 2007 untersucht, ob im Zusammenhang mit dem Verkauf der Hypo Alpe Adria nach Bayern bis zu fünf Millionen Euro in den Klagenfurter Fußballclub SK Austria Kärnten geflossen waren. Haider soll sich damals in Widersprüche verwickelt haben, eine Aufklärung blieb aus. Die Hypo Alpe Adria ist Sponsor der Klagenfurter Fußballarena.

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