Entscheidung in München:BayernLB verzichtet auf Bad Bank

Angst vor Bürokratie und Kosten: Die Eigentümer der BayernLB haben sich nach SZ-Informationen vorerst gegen die Errichtung einer Bad Bank entschieden.

M. Hesse u. K. Ott

In eine solche Zweckgesellschaft können Banken mit Unterstützung des staatlichen Bankenrettungsfonds Soffin unter bestimmten Auflagen faule Wertpapiere und Geschäftsbereiche einbringen, die sie nicht weiterführen wollen. "Eine externe Prüfung hat ergeben, dass eine Bad Bank für die BayernLB wenig sinnvoll wäre", sagte Ernst Weidenbusch (CSU), Chef der parlamentarischen Kontrollkommission für die BayernLB im bayerischen Landtag, der SZ.

Experten der Citibank hatten für die Landesbank die Einrichtung einer solchen Abwicklungsgesellschaft geprüft. Die Konditionen erschienen den Experten offenbar nicht attraktiv, sodass die Bank vorerst eine interne Lösung vorzieht. "Eine Bad Bank würde nur Bürokratie und Kosten verursachen", sagte Bernhard Pohl von den Freien Wählern, der ebenfalls in der Kontrollkommission für die BayernLB sitzt. Die Bank selbst wollte sich nicht dazu äußern.

Interne Abwicklungseinheit installiert

Die BayernLB hat bereits im Sommer 2009 eine interne Abwicklungseinheit eingerichtet, über die Kredite und Wertpapierportfolien im Volumen von rund 95 Milliarden Euro nach und nach abgebaut werden sollen. Im Umfeld der Bank heißt es jedoch, es sei nicht völlig ausgeschlossen, dass man zu einem späteren Zeitpunkt doch noch eine externe Bad Bank anstrebt, falls neue Umstände dies attraktiv erscheinen lassen.

Die Bad Bank des Bundes nutzt bislang lediglich die WestLB. Auch die Hypo Real Estate hat jedoch einen entsprechenden Antrag gestellt und will Geschäftsbereiche und Wertpapiere im Volumen von bis zu 210 Milliarden Euro dorthin auslagern. Die EU-Kommission muss die Pläne noch genehmigen.

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