Ein Jahr Finanzkrise:Die Verlierer in den Vorstandsetagen

Der eine wurde über Nacht gefeuert. Andere sahen nicht ein, warum sie gehen sollten - und gingen trotzdem: In der Finanzkrise rollten viele Köpfe.

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Der eine wurde über Nacht gefeuert. Andere sahen nicht ein, warum sie gehen sollten - und gingen trotzdem: In der Finanzkrise rollten viele Köpfe.

Ingrid Matthäus-Maier, KFW

Die 62-Jährige legte ihr Amt als Vorstandschefin der KfW im April 2008 nieder, im September wird sie die Bank verlassen und in den Ruhestand gehen.

Die staatliche Förderbank ist zwar nicht selbst von der Finanzkrise betroffen, trägt aber den größten Teil der Rettungskosten für die Mittelstandsbank IKB, deren Großaktionärin sie ist. Die KfW musste deshalb 2007 selbst einen Milliardenverlust einstecken.

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Werner Schmidt, BayernLB

Nur wenige Tage nachdem die BayernLB Anfang Februar 2008 Milliardenbelastungen wegen der Finanzkrise eingestehen musste, kündigte BayernLB-Chef Werner Schmidt seinen Rücktritt an. Die Landesregierung warf ihm vor, die Folgen der Finanzkrise für die Bank nur häppchenweise ans Tageslicht gebracht zu haben.

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Peter Wuffli, UBS

Der Rücktritt von UBS-Chef Peter Wuffli kam überraschend in der Nacht zum 6. Juli 2007. Bis heute schweigen alle Beteiligten eisern über die Gründe. Die UBS ließ vage etwas von einem "Generationswechsel" durchblicken. Dass tatsächlich aber die desaströsen Geschäfte der UBS in den USA die Gründe waren, bezweifelt kaum einer.

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Marcel Ospel, UBS

Der Mentor und Förderer von Peter Wuffli, UBS-Verwaltungsratspräsident Marcel Ospel, konnte sich länger halten. Er war es, der die Schweizer Bank zu einem der mächtigsten Investmentinstitute der Welt geformt hatte - und sie zur Nummer eins machen wollte.

Doch die Abschreibungen der UBS nach der Finanzkrise nehmen selbst bis heute kein Ende, darum musste Ospel mittlerweile ebenfalls abtreten.

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Charles "Chuck" Prince, Citigroup

Citigroup-Chef Prince nahm im November 2007 nach Milliardenverlusten der größten US-Bank seinen Hut. Ein Rücktritt sei für ihn der "einzig ehrenhafte Schritt".

Schon vor Ausbruch der Finanzkrise stand der Kalifornier bei Aktionären in der Kritik. Die Bank sei zu unübersichtlich, die Kosten zu hoch.

Der neue Chef Vikram Pandit will den Konzern nun mit einer radikalen Schrumpfkur in die Spur zurückbringen.

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Stan O'Neal, Merrill Lynch

Als die US-Bank wegen Milliardenabschreibungen im Oktober 2007 den ersten Verlust ihrer Geschichte eingestehen musste, räumte Merrill-Chef Stan O'Neal das Feld.

Während seiner Amtszeit von 2002 bis 2007 haben sich die Gewinne von Merrill fast verfünffacht.

Der Afro-Amerikaner, der sich seine Meriten in jungen Jahren als Bandarbeiter in einer Autofabrik verdient hatte, galt als harter Sanierer.

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Martin Sullivan, AIG

AIG-Chef Martin Sullivan verabschiedete sich Mitte Juni 2008 von der Spitze des weltgrößten Versicherers. Der 53-Jährige war bei einflussreichen Großaktionären unter Druck geraten, nachdem der Versicherer wegen der Hypothekenkrise mehr als 20 Milliarden Dollar abschreiben musste und herbe Verluste eingesteckt hatte.

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Mudd, Syron, AP

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Daniel Mudd, Fannie Mae und Richard Syron, Freddie Mac

Die US-Hypothekenbanken Fannie Mae und Freddie Mac sind zu einem Sinnbild der Finanzkrise geworden. Im Laufe eines Jahres häuften Fannie und Freddie Verluste von 14,9 Milliarden Dollar an. Die Aktie von Freddie hat zwischen Juni 2007 und September 2008 rund 66 Prozent ihres Wertes verloren, die von Fannie 69 Prozent.

Zusammen garantieren die beiden Banken Hypotheken für 5,2 Billionen Dollar, das entspricht etwa der Hälfte aller Darlehen für Privathäuser.

Im September griff die US-Regierung ein und verstaatlichte die Banken. Für die beiden Chefs bedeutete das: Abschied. Fannie-Mae-Chef Daniel Mudd (links) und der Freddie-Mac-Vorsitzende Richard Syron mussten ihren Hut nehmen.

Foto: AP (sueddeutsche.de/tob)

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