Druck aus Brüssel:Mastercard kassiert weniger ab

Die Drohungen aus Brüssel zeigen Wirkung: Mastercard senkt seine umstrittenen Abrechnungsgebühren für Kreditkarten - auf einen Bruchteil des bisherigen Betrags.

Gute Nachrichten für Einzelhändler und Kreditkarten-Nutzer: Mastercard senkt auf Druck der Europäischen Kommission seine umstrittenen Abrechnungsgebühren. Deshalb werde die Kommission kein Verfahren gegen die Kreditkartenfirma eröffnen, teilte die Behörde am Mittwoch in Brüssel mit.

Auf Druck der EU senkt Mastercard seine Gebühren für grenzüberschreitende Zahlungen. (Foto: Foto: AP)

Sie hatte Mastercard wegen wettbewerbsbeschränkender Geschäftspraktiken mit täglichen Bußgeldern gedroht, falls das Gebührenmodell nicht geändert werde.

Neue Methode zur Berechnung

Gleichzeitig bekräftigte die Kommission, weiter gegen den Mastercard-Konkurrenten Visa vorzugehen. Konkret geht es in dem seit Jahren schwelenden Streit um die sogenannten Interbankengebühren.

Diese verlangt Mastercard von Einzelhändlern, wenn ein Kunde in einem Geschäft im EU-Ausland mit seiner Kredit- oder EC-Karte bezahlt. Bisher kassierte der Kreditkartenanbieter Entgelte von bis zu 1,2 Prozent des Warenwerts, die letztlich der Verbraucher zahlen musste.

Nun sagte MasterCard eine Gebührensenkung auf höchstens 0,3 Prozent bei Privatkunden-Kreditkarten und maximal 0,2 Prozent bei den sogenannten Debitkarten zu. Die neuen Tarife sollen ab Juli gelten.

"Das bedeutet niedrigere Kosten für die Einzelhändler", sagte Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes. "Dieser Vorteil sollte natürlich an die Verbraucher weitergegeben werden."

Gleichzeitig werde Mastercard seine Netzregeln transparenter gestalten und mehr Wettbewerb auf dem Zahlungskartenmarkt zulassen. "Wir werden die Umsetzung in den kommenden Monaten genau verfolgen", so Kroes.

© sueddeutsche.de/dpa/pak/tob - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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