Dow Jones:Tiefster Stand seit mehr als sechs Jahren

Der Dow-Jones-Index für 30 führende Industriewerte hat am Donnerstag mit dem niedrigsten Stand seit Herbst 2002 geschlossen. Er sank auf 7.465 Zähler.

Sorgen über eine Ausweitung der Wirtschaftskrise und Spekulationen über die Verstaatlichung von US-Banken haben den Leitindex Dow Jones an der New Yorker Börse auf den tiefsten Stand seit Oktober 2002 gedrückt. Der weltweit meistbeachtete Aktienindex verlor am Donnerstag 1,2 Prozent auf 7465 Zähler und sackte damit auch auf den tiefsten Stand seit Beginn der Finanz- und Kreditmarktkrise im Jahr 2008.

Dow Jones: Frustrierte Händler sind keine Seltenheit mehr an der Wall Street.

Frustrierte Händler sind keine Seltenheit mehr an der Wall Street.

(Foto: Foto: dpa)

Aktuelle Zahlen zum Arbeitsmarkt und zur Wirtschaftsaktivität hatten im Tagesverlauf auf eine weitere Verschlechterung der Lage hingedeutet. Da half es nichts, dass nach der jüngsten Talfahrt Schnäppchenjäger zum Teil wieder von einem günstigen Zeitpunkt für den Kauf bestimmter Papiere sprachen. Der Ölpreis stieg nach einem überraschenden Rückgang der US-Lagerbestände um 12,2 Prozent auf 38,85 Dollar je Fass.

Nach einem freundlichen Beginn schloss der Dow-Jones am Ende deutlich im Minus. Im Verlauf pendelte er zwischen 7447 und 7614 Zählern. Der breiter gefasste S&P-500 verlor 1,19 Prozent auf 778 Zähler, der Index der Technologiebörse Nasdaq 1,71 Prozent auf 1442 Stellen. Der Dax hatte in Frankfurt mit 4215 Punkten 0,2 Prozent geschlossen.

Bei den Finanzwerten ging es für die Citigroup und die Bank of America kräftig bergab. Händler machten dafür Spekulationen über eine mögliche Verstaatlichung der Geldhäuser im Falle wachsender Verluste verantwortlich. Citigroup-Aktien verloren 13,8 Prozent, Bank of America 14 Prozent. Hewlett-Packard gaben 7,9 Prozent nach. Der weltgrößte PC-Hersteller hatte Mittwoch nach Börsenschluss wegen enttäuschender Umsätze im ersten Geschäftsquartal seine Jahresprognose gesenkt.

Die Papiere des Konsumgütergüter-Produzenten Procter & Gamble stiegen um 0,4 Prozent. Sie wurden von den guten Geschäftszahlen und dem freundlichen Ausblick des Rivalen Nestle aus der Schweiz gestützt.

Einen kräftigen Sprung um 20 Prozent machten Sprint-Nextel-Aktien. Der drittgrößte US-Mobilfunkanbieter hatte einen geringer als erwarteten Verlust ausgewiesen.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,49 Milliarden Aktien den Besitzer. 856 Werte legten zu, 2215 gaben nach und 95 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,05 Milliarden Aktien 892 im Plus, 1788 im Minus und 159 unverändert.

An den US-Kreditmärkten gaben die zehnjährigen Staatsanleihen 27/32 auf 96-31/32 nach. Sie rentierten mit 2,864 Prozent. Die 30-jährigen Bonds verloren 70/32 auf 96-25/32 und hatten eine Rendite von 3,676 Prozent.

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