Deutsche Wohnimmobilien:Gewinner in der Krise

Immer mehr Deutsche investieren in Wohnungen und Häuser. Besonders wertstabil sind die Immobilien Medienberichten zufolge in Ballungsräumen.

Investitionen in Wohnimmobilien sind einem Zeitungsbericht zufolge bisher die Gewinner in der aktuellen Wirtschafts- und Finanzkrise. Nach einem Bericht der Online-Ausgaben von Financial Times Deutschland und Capital vom Freitag entdecken immer mehr Bürger bei ihrer Suche nach wertbeständigen Investments diese Vermögensanlage neu.

Deutsche Wohnimmobilien: Resistent gegen schlechte Wirtschaftsnachrichten: Besonders wertstabil zeigen sich  Immobilien in Hamburg.

Resistent gegen schlechte Wirtschaftsnachrichten: Besonders wertstabil zeigen sich Immobilien in Hamburg.

(Foto: Foto: dpa)

Vor allem in Ballungsräumen zeigten sich die Preise für Häuser und Wohnungen resistent gegen die schlechten Wirtschaftsnachrichten. In Großstädten zögen die Preise im Zuge der Schwankungen an der Börse und fallender Zinsen an.

Am wertstabilsten sei der Wohnungsmarkt in Hamburg. Gute Lagen hätten sich in der Hansestadt sogar verteuert. Exklusive Immobilien kosteten 2008 im Vergleich zum Vorjahr bis zu 20 Prozent mehr, ermittelte das Immobilienunternehmen Dahler & Company. Jedes Jahr fehlten in der Hansestadt mehrere tausend Wohneinheiten. Zudem gilt Hamburg bei auswärtigen Interessenten als sehr attraktiv.

Ähnlich positive Entwicklungen gibt es dem Bericht zufolge auf den Immobilienmärkten anderer Großstädte, etwa in München, Berlin oder Frankfurt. Mitentscheidend dafür sei die Verknappung des Angebots.

In Bayern wurden beispielsweise in den ersten beiden Monaten dieses Jahres 21,5 Prozent weniger Baugenehmigungen gezählt als 2008, obwohl die Bautätigkeit letztes Jahr bereits auf ein historisches Tief gefallen war. Und der Rückgang beim Wohnungsbau trifft die Ballungsräume besonders stark.

Die Wiederentdeckung der Wohnimmobilie liege nicht zuletzt an dem Misstrauen der Anleger gegenüber reinen Bankprodukten, aber auch an der Angst vor Inflation. Davor wollten sich die Bürger mit Substanzwerten schützen. Außerdem lockten die aktuell historisch günstigen Zinssätze. Ein Zehn-Jahres-Darlehen gibt es derzeit für rund vier Prozent - das sind fast 1,5 Prozent weniger als noch Mitte vergangenen Jahres. Ein 250.000-Euro-Kredit kostet - bei einprozentiger Tilgung - einen Bauherren jetzt jeden Monat nur 1050 Euro statt 1350 Euro im vergangenen Sommer.

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