Die drei YouTube-Gründer und die Investmentfirma Sequoia Capital haben bei dem Verkauf der populären Video-Website an Google für 1,65 Milliarden Dollar (1,28 Mrd Euro) im Oktober 2006 kräftig abgesahnt. Die Firmengründer waren über Nacht zu Multimillionären geworden.
In Unterlagen, die bei der amerikanischen Wertpapier- und Börsenbehörde SEC eingereicht wurden, ist jetzt präzisiert worden, wieviel Geld die YouTube-Hauptakteure bei dem Verkauf ihres Unternehmens erhalten hatten.
345 Millionen Dollar schwer
So bekam YouTube-Mitbegründer und Unternehmenschef Chad Hurley 694.087 Google-Aktien und weitere 41.232 Google-Anteile in einen Treuhandfond. Sie waren zum Google-Schlusskurs von 470,01 Dollar am Mittwoch insgesamt 345 Millionen Dollar wert, wie die New York Times am Donnerstag in ihrer Onlineausgabe berichtete.
Steven Chen, ein anderer YouTube-Gründer, bekam Google-Aktien im Gesamtwert von 326 Millionen Dollar. Der dritte Firmengründer, Jawed Karim, der das Unternehmen früh verlassen hatte, erhielt demnach immerhin noch Google-Aktien im Wert von 64 Millionen Dollar.
Die Investmentfirma Sequoia Capital, ein früher YouTube-Geldgeber, erhielt Google-Aktien im Wert von 442 Millionen Dollar. Viele der anderen frühen YouTube-Mitarbeiter erhielten tausende von Google-Aktien und sind damit ebenfalls reich geworden.
In zwei Jahren zum Multi-Millionär
YouTube war mit nur rund 70 Mitarbeitern weniger als zwei Jahre nach der Firmengründung vom führenden Internet-Suchmaschinenbetreiber Google gekauft worden.
Der Kauf von YouTube war der größte, den Google je vorgenommen hatte. Er brachte dem Unternehmen eine Spitzenposition im rasch wachsenden Online-Video-Bereich. Allerdings könnten Google auch Klagen von Filmstudios und anderen Firmen drohen, da die YouTube-Nutzer nach wie vor massenhaft urheberrechtlich geschütztes Material ins Netz stellen.
Vergangene Woche hatte der Medienkonzern Viacom (MTV, Nickelodeon, Comedy Central) verlangt, dass YouTube mehr als 100 000 Video-Clips entfernt. Nach geltenden Regelungen müssen die Medienunternehmen selbst das Entfernen ihres Materials einfordern.