Der Winter kommt:Jetzt vorbereiten

Schneeschieber werden Mangelware

Schneeschieber müssen manchmal ganz schön was aushalten.

(Foto: Carsten Rehder/dpa)

Holz, Plastik oder Aluminium, biegsam oder besser doch nicht allzu flexibel? Und wie sollte der Stiel beschaffen sein? Was einen guten Schneeschieber für zu Hause ausmacht - eine kleine Warenkunde, damit die lästige Pflicht zum Schneeräumen mehr Spaß macht.

Der erste Schneefall kommt bestimmt. Deshalb müssen Hauseigentümer vorsorgen: Sie brauchen Schneeschieber und Streugut. Davon finden sie im Handel eine große Auswahl. Doch welche Kriterien zählen beim Kauf? Experten erklären, worauf es ankommt.

Das Material: Holz, Aluminium und Kunststoff sind die gängigsten Materialen, aus denen Schneeschaufeln hergestellt sind. Aluminium ist relativ leicht und korrosionsbeständig, verformt sich aber leichter als etwa Holz. Das ist das schwerste Material, gleichzeitig aber sehr robust. Kunststoff wiederum ist oft zu weich und verbiegt sich, wenn größere Schneemengen auf der Schaufel liegen. Das sei vor allem bei günstigeren Produkten ein Problem, sagt Berthold Tempel vom TÜV Rheinland. Generell sollten Käufer im Geschäft vor dem Kauf lieber die Stabilität der Schaufel testen, indem sie den Stiel auf den Boden stellen und das Schaufelblatt mit den Händen probeweise durchbiegen. Je weniger sich dieses krümmen lässt, umso steifer und besser ist die Schaufel.

Die Form: Der vordere Schaufelrand sollte verstärkt sein. "Ohne die Verstärkungen gehen Schaufeln schneller kaputt." Aluminium nutzt sich zum Beispiel schneller ab, Kunststoff kann einreißen. Ausnahme von der Regel: Bei empfindlichen Untergründen, zum Beispiel einer gefliesten Außenterrasse, kommen besser Kunststoffschaufeln ohne Verstärkungen zum Einsatz - sonst drohen unschöne Kratzer.

Der Stiel: Hier zählt das Gefühl - er muss gut in der Hand liegen. Außerdem gilt: "Der Durchmesser sollte zur Größe der Hand passen", sagt Tempel. Je größer die Hand, desto dicker sollte der Stiel sein. Beim Material bewähren sich die Holzsorten Esche und Fichte, weil sie fest sind, aber auch eine gewisse Elastizität mitbringen. Dagegen ist Kunststoff als Stielmaterial nicht empfehlenswert. Er federt und schwingt. Wichtig ist auch die Verbindung zwischen Schaufel und Stiel: Diese sollte gepresst oder geschraubt sein. Nieten dagegen sind weniger beständig. Braucht der Stiel einen Griff? Das sei empfehlenswert, sagt Tempel. "Da hat man mehr Handkraft, und Drehbewegungen beim Wegschaufeln gelingen besser."

Das Streumittel: Wenn die Schneeschicht hart ist und sich nicht mehr wegschaufeln lässt, müssen Hauseigentümer streuen. Am effektivsten ist Streusalz, es taut vereiste Wege rasch auf. Doch an vielen Orten dürfen Bewohner nicht mit Salz streuen. Konkret regeln das die kommunalen Satzungen. Der Grund für die Verbote: Streusalze gelten als schädlich für Tiere, Pflanzen und Gewässer. Auch Autos und Häusern können Salze schaden: Bei Betonbauten greifen sie laut Umweltbundesamt (UBA) etwa die Eisenbewährung im Inneren an. Am besten verzichtet man generell auf Streusalze, rät Dennis Klein vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).

Die Alternativen: Das UBA rät zu abstumpfenden Streumitteln. Sie sorgen für Griffigkeit, indem sie sich mit Schnee und Eis verzahnen, haben aber keine abtauende Wirkung. Klein vom BUND rät zu Kies, Sand oder Holzspänen. Ist der Schnee weg, kann man diese leicht aufkehren und gegebenenfalls wiederverwenden. Holzspäne sind abbaubar und können nach der Nutzung auf den Kompost. Bei den holzigen Stücken ist aber Vorsicht geboten: Sie können sehr rutschig werden, wenn sie sich mit Feuchtigkeit vollsaugen. In einem Fall vor dem Oberlandesgericht Hamm entschieden die Richter im Jahr 2014: Hobelspäne sind kein geeignetes Streugut (Az.: 6 U 92/12). Eine Frau war vor einem Haus auf dem Gehweg ausgerutscht und hatte sich den Arm gebrochen. Sie verklagte den Hauseigentümer. Das Gericht sprach dem Eigentümer eine Teilschuld am Unfall zu.

Splitt und Granulat sind auch geeignet. Splitt sei jedoch nicht uneingeschränkt empfehlenswert, sagt Klein. "Er kann umweltschädliche Rückstände enthalten." Umweltfreundliche salzfreie Streumittel erkennt man laut Umweltbundesamt im Handel am Umweltzeichen "Blauer Engel".

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