Der Dax ist mit kräftigen Gewinnen in die neue Woche gestartet. Dank guter Vorgaben aus den USA und Japan legte der Index um rund drei Prozent auf knapp 6500 Punkte zu. Analysten beurteilen die Kursgewinne jedoch zurückhaltend: "Die Umsätze sind gering", sagte ein Händler. "Das sollte man nicht überbewerten."
Es geht auch noch andersherum: Nach heftigen Kurseinbrüchen in den vergangenen Wochen legt der Dax nun kräftig zu.
(Foto: Foto: ap)Auslöser der Käufe war die Erhöhung des Übernahmeangebots von JP Morgan für Bear Stearns auf zehn von zwei Dollar je Aktie. In New York hoffen viele Anleger nun, dass die Finanzwerte ihre Krise überwinden könnten. Zahlen vom Immobilienmarkt stützten zudem die Spekulation auf ein Ende der Krise am US-Häusermarkt.
"Nur weil Bear Stearns jetzt acht Dollar mehr zahlt, ist die Finanzkrise nicht vorbei", sagte ein Händler. Eine leichte Erhöhung des Angebots wäre nachvollziehbar gewesen, sagte ein weiterer Händler. "Aber von zwei auf zehn Euro, das ist die reine Willkür. Was da läuft, ist schon sehr dubios." Trotz dieser skeptischen Stimmen waren die seit Ausbruch der Krise im Sommer arg gebeutelten Finanzwerte europaweit gesucht. Die Kursgewinne in Deutschland wurden vor allem durch die neuerlichen Gerüchte um eine Übernahme der Postbank ausgelöst. Nach Berichten hat inzwischen die Allianz die Nase vorn.
Schlusslicht Siemens
Gewinner im Dax waren vor allem die zuletzt arg gebeutelten Finanztitel. Deutsche Bank, Commerzbank, Postbank und Hypo Real Estate sowie die Allianz zählten mit Kursgewinnen von bis zu acht Prozent zu den Spitzenreitern im Dax. Mehr als der Dax gewannen auch die Adidas-Aktien mit bis zu sieben Prozent. Händler verwiesen auf die Erhöhung der Umsatzprognose für Reebok.
"Die Aussage zum Umsatzplus hilft Adidas", sagte ein Börsianer. Am Ende des Indizes liegt die Aktie von Siemens. Das Plus von lediglich rund 0,4 Prozent begründen Experten mit einer negativen Analysteneinschätzung, die Erwartungen auf ein weiteres Absinken des Kurses aus der Vorwoche bestätigt.
Als Risiko für den Dax gilt weiterhin der starke Euro, der sich früher oder später in den Gewinnschätzungen der Unternehmen niederschlagen dürften.