China: Wunder-Milliardär Huang:Endstation Knast

Die Liste der Vorwürfe ist lang: Wegen Korruption, Insiderhandel und illegaler Geschäfte muss der Unternehmer Huang Guangyu, ehemals reichster Mann Chinas, 14 Jahre lang ins Gefängnis.

Er war der reichste Mann Chinas, er galt als Unternehmer-Wunderkind - jetzt ist Huang Guangyu ganz tief gesunken. Für 14 Jahre muss der Gründer der Elektrogerätekette Gome, eine Art chinesischer Media-Markt, hinter Gittern.

Huang Guangyu, Gome, Foto: Reuters

Der chinesische Unternehmer Huang Guangyu muss für 14 Jahre ins Gefängnis.

(Foto: Foto: Reuters)

Ein Gericht verurteilte Huang wegen Korruption, Insiderhandel und wegen illegaler Geschäfte zudem zu einer Geldstrafe von 600 Millionen Yuan (71 Millionen Euro). Zusätzlich konfiszierten die Behörden Vermögen des Unternehmers im Wert von 200 Millionen Yuan (23,6 Millionen Euro).

Noch im Oktober 2008 war das Vermögen Huangs vom Magazin Hurun Report auf 6,3 Milliarden Dollar (heute 5,1 Milliarden Euro) geschätzt worden. Damit war er damals der reichste Mann Chinas. Nur ein Monat später begann der Absturz des einst so gefeierten Unternehmers. Nach seiner Festnahme wurde er über ein Jahr lang ohne Verfahren inhaftiert.

Vom Tellerwäscher zum Millionär

Nur einen Monat später nahmen ihn die Behörden fest und inhaftierten ihn über ein Jahr lang - ohne dass Huang angeklagt wurde. Im April begann vor dem Pekinger Gericht das Verfahren gegen ihn. Der Geschäftsmann, dessen Alter auf etwa 40 Jahre geschätzt wird, soll unter anderem fünf Regierungsbeamte mit insgesamt 4,56 Millionen Yuan (540.000 Euro) bestochen haben. Im Visier war neben seiner Kette Gome zudem auch eine Vermögensverwaltungsgesellschaft Huangs.

Bestochen haben soll Huang auch den früheren Bürgermeister der chinesischen Metropole Shenzhen, Xu Zongheng. Xu war 2009 wegen Korruptionsvorwürfen seines Amtes enthoben worden.

Huang, der aus einer bäuerlichen Familie stammt, hatte die Schule geschmissen und mit 17 Jahren angefangen, in einem Verschlag billige Elektrogeräte zu verkaufen. Im Laufe der Jahre baute er die Gome-Gruppe auf. Seine Geschichte galt als chinesisches Beispiel des Aufstiegs vom Tellerwäscher zum Millionär. Mit mehr als 1200 Filialen in mehr als 200 Städten ist Gome heute eine der größten Elektrogeräteketten Chinas. Nach seiner Festnahme war Huang im Januar 2009 als Chef seiner Firma zurückgetreten.

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