Es ist immer noch schwer, Argumente für Aktien zu finden, denn es war ein verlorenes Jahrzehnt. Von 2000 bis 2010 haben Anleger Verluste gemacht, vor allem solche Sparer, die der alten Regel gefolgt sind, Aktien langfristig zu halten. Beleg gefällig? Der Dax notiert aktuell bei rund 7000 Punkten, im Jahr 2000 lag er bei 8000 Zählern. "Auch in den USA machten Investoren zwischen 2000 und 2010 einen jährlichen Verlust von vier Prozent. Es war das schlechtestes Ergebnis seit 80 Jahren", schreibt die amerikanische Anlagegesellschaft Bridgewater Associates.
Die Skepsis der Sparer wird somit nachvollziehbar. Aber man konnte auch gute Profite mit Aktien machen, dann nämlich, wenn nicht der Dax das Maß aller Dinge war, sondern wenn der Investor das richtige Händchen hatte. Es gibt immer Aktien, deren Kurse steigen, auch in der Krise. Viele Investoren sind sicher: Das richtige Händchen, im Börsenjargon das stock picking, wird in Zukunft immer wichtiger. Der Dax kann fallen, während der richtige Aktienfonds an Wert gewinnt.
Bleibt nur noch die Frage, welche Aktien es denn sein sollen? Die Anforderungen an diese Wertpapiere sind enorm. Sie sollen eine mögliche Inflation abfedern, einen konjunkturellen Rückschlag auch, eine Verschärfung der Euro-Krise ebenfalls und einen Abschwung in den Schwellenländern. "Die Unternehmen müssen Dividenden ausschütten, das bringt Sicherheit", sagt Andreas Utermann, Chef-Aktienstratege bei RCM von Allianz Global Investors.
"Global operierende Unternehmen profitieren vom Aufschwung in den Schwellenländern, vor allem Luxusguthersteller", sagt Bert Flossbach, Geschäftsführer der Vermögensverwaltung Flossbach & von Storch. Aktien von etablierten Unternehmen mit viel Fleisch auf den Rippen, viel Flexibilität und globaler Präsenz - in diese Richtung, so der Experten-Rat, müsse man suchen.