Bildergalerie:Zeig' mir deine Hütte, ich sag' dir wer du bist

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Der Architektur-Psychologe Professor Peter Richter von der Technischen Universität Dresden sagt, was das Eigenheim über seinen Bewohner aussagt. Bei dieser neugebauten Villa spielt die Symmetrie und die Betonung der Vertikalen eine große Rolle. Der gusseiserne hohe Zaun mit seinen lanzenartigen Stäben grenzt das Grundstück eindeutig ein. Das Haus wirkt dadurch wie eine Burg. Der Besitzer symbolisiert somit das Bedürfnis nach Mechtausübung und Dominanz. Der Besitzer heißt Oskar Lafontaine.

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Diese historische Villa steht privilegiert am Comer See. Im Vergleich zu anderen Villen in dieser Größe ist sie eher schlicht. Der Besitzer hat äußerlich nichts verändert, sondern bewahrt sorgfältig die alte Architektur. Und obwohl sie von George Clooney bewohnt wird, grenzt nur eine Hecke, keine Mauer, kein Zaun das Grundstück ein.

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Dieser Neubau hält längst vergangenen Zeiten fest und ahmt ein kleines Lustschloss nach. Das geschlossene, leuchtend weiße Tor schirmt Bewohner von Außenstehnden ab.

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In dieser Eingangssituation wird die Abgrenzung durch das Schild "Privatgrund. Durchgang verboten" extrem verstärkt. Der Weg zwischen Grundstücksgrenze und Haus ist weit. Die große Distanz baut eine Barriere auf. Diese Abschreckungen schüchtern den Besucher ein.

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Diese Münchner Stadtvilla gehörte einmal Barbara und Boris Becker. Das Tor ist zwar nicht so leicht zu überwinden, aber man kann auf jeden Fall auf das Grundstück schauen. Da der Keller nur zur Hälfte im Erdboden steckt, scheint das Haus erhöht auf einem Hügel zu stehen. Diese Erhöhung erweckt den Eindruck von Dominanz.

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Der Weg zwischen Grundstücksgrenze und Haustür ist kurz und überschaubar: Besucher gelangen ohne Ehrfurcht zum Bewohner. Die grünen Kletterpflanzen am Haus sind ein Hinweis, dass der Bewohner naturverbunden ist.

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Dieser Neubau steht zwischen Altbauten. Er passt sich zwar in seiner Breite und Höhe an die Nachbargebäude an, aber druch die strenge Form hebt er sich von seiner Umgebung ab. Der Architekt hat mit einem niedrigen Zaun das Grundstück zur Straßenseite eingefasst, die Bewohner schützen sich jedoch hinter Matten vor den Blicken der Passanten. Damit regulieren beziehungsweise unterbinden sie einen Kontakt.

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Diese Reihenhäuser sind stark individualisiert: Jedes ist ein Unikat, unterscheidet sich von dem anderen. Die Vorgärten bieten Raum für soziale Kontakte. Hier sind die Menschen stark ortsverbunden.

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In diesem Reihenhaus wohnt Gerhard Schröder mit seiner Familie. Es ist ein sehr interessanter Kontrast zur Villa Lafontaines: Der Zaun ist niedrig, so dass den Spaziergängern vom Vorgarten bis in den Wintergarten Einblick gewährt wird. Das Haus ist unmittelbar von der Straße zu sehen und ist nicht stark abgeschirmt. Der Gesamteindruck ist weder prahlerisch, noch dominant.

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Hier liegt direkt neben dem öffentlichen Fußweg der privater Sitzplatz. So entsteht ganz leicht ein Gespräch, Kontakte werden geknüpft, Freundschaften können entstehen.

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Eine typische Reihenhaussiedlung aus den 60er Jahren. Die Häuser sind ganz uniform, demokratisch, gleichgestellt. Es ist raffiniert, dass die Häuser über Eck gestellt sind. So entsteht im vorderen Bereich Gemeinsamkeit, im hinteren Bereich sind die Bewohner mehr unter sich. Eine gute Mischung aus Gemeinsamkeit und Abschottung. Es ist auch typisch für diese Baujahre, dass die einzelnen Parzellen nur durch die niedrige Mauern und nicht durch Zäune abgegrenzt sind. Das fördert auch die Gemeinschaft. Somit ist eine gute Pufferzone zwischen öffentlichem und privatem Raum geschaffen.

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Bei dieser Eingangssituation treffen sich die Nachbarn auf Augenhöhe. Sie sitzen leicht erhöht und haben die Straße gut im Blick. Ein bisschen erinnert die erhöhte Position auch an ein Rednerpult.

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Bei dieser Anlage stimmen die Dimensionen nicht. Die Menschen fühlen sich auf dem Rasen wie auf dem Präsentierteller. Es wäre besser, wenn die Fläche naturähnlicher bepflanzt wäre.

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Durch den Turm gibt sich das Haus sehr herrschaftlich, aber nicht abweisend. Die Balkone liegen zur Straßenseite und vermitteln Offenheit. Die Gartenpforte wehren allerdings ein wenig ab, weil sich die Gittestäbe zur Mitte erhöhen, bei der Toreinfahrt senken sie sich und wirken so gleich freundlicher.

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Dieser Vorgarten zeigt, dass sich wohl die Hausverwaltung um die Pflege kümmert: Er ist zwar begrünt, aber die Bewohner dürfen oder wollen ihn nicht benutzen. Ein Beispiel für eine Pufferzone zwischen Öffentlichkeit und Privatsphäre, die nicht funktioniert.

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Die begrünten Terrassen des abgestuften Hochhauses zeigen, dass hier der so genannte Geschoss-Effekt außer Kraft gesetzt ist. Denn trotz der vielen Geschossen und der unzähligen Nachbarn, fühlen sich die Bewohner wohl und schlägt gern Wurzeln - im wahrsten Sinne des Wortes.

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In diesem senkrecht gebauten Hochhaus wiederum ist weit und breit keine Pflanze zu sehen. Wahrscheinlich verbietet die Hausordnung eine Bepflanzung. Schade, denn damit wird dem Bewohner wenig Raum gegeben, um sich wohler oder heimischer zu fühlen. Außerdem gelangt durch die Loggien weniger Licht in die Wohnung. Das könnten Gründe sein, warum die Fluktuation höher ist als bei den Terrassenwohnungen vorher.

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Eine gelungene Eingangssituation zum Schluss: Die gläserne Haustür bedeutet "Bitte eintreten", die hellen Wände und Stufen begrüßen den Ankommenden heiter.

Fotos: Peter Hudec, dpa, AP.

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