Seit 1. Juni gilt in Deutschland das sogenannte Bestellerprinzip: Wer den Makler beauftragt, muss ihn bezahlen. Und dies sind oft die Vermieter. Die erste Bilanz des Deutschen Mieterbundes (DMB) fällt positiv aus. Die allermeisten Makler halten sich demnach an die neue Regelung. Das sei auch nicht anders zu erwarten gewesen, betont Pressesprecher Ulrich Ropertz: "Es gibt keine wirtschaftlich vernünftige oder legale Möglichkeit, dies zu umgehen." Einige Ausnahmen habe es zwar gegeben - beispielsweise erhoben Makler eine nicht näher begründete "Bearbeitungsgebühr" oder behaupteten, dass die neuen Regelungen für möblierte Wohnungen nicht gälten. Aber dies seien schwarze Schafe, die es auch vor dem Stichtag schon gegeben habe, erläutert Ropertz.
Welche Auswirkungen die neuen Regeln für die Maklerbranche haben werden, lässt sich noch nicht beziffern. "Es ist zu früh, nach vier Wochen eine erste Bilanz zu ziehen", sagt Stephan Kippes, Professor für Immobilien-Marketing und Leiter des IVD-Instituts. Es sei allerdings die Tendenz erkennbar, dass Vermieter möglichst langfristig vermieten wollten. "Die meisten Vermieter haben die neuen Regeln akzeptiert und sind bereit, für die Maklerleistung zu bezahlen", sagt Thomas Blasig, Immobilienmakler aus Starnberg. Die Suche nach einem guten, solventen Mieter sei schließlich eine aufwendige Aufgabe. "Das wollen sich viele Vermieter nicht antun", sagt Blasig. Bei der Courtage müssen die Makler aber oft Abstriche machen. "Viele Vermieter versuchen, über die Höhe der Provisionszahlung zu verhandeln", sagt die Immobilienmaklerin Eva Miller. Außerdem achteten sie auf langfristige Mietverhältnisse. "Studenten haben es auf dem Wohnungsmarkt dadurch deutlich schwerer", sagt Miller.