Benzinpreise: Ölmultis kontern:"Von Abzocke kann keine Rede sein"

Aral-Chef Uwe Franke verwahrt sich gegen die Kritik an den hohen Benzinpreisen in der Osterzeit. Schuld seien die immensen Steuern auf Kraftstoffe.

Die Mineralölindustrie hat sich gegen die Kritik von Politikern an den steigenden Spritpreisen zur Osterreisewelle gewehrt. "Von Abzocke kann gar keine Rede sein", sagte Uwe Franke, Präsident des Mineralölwirtschaftsverbands, der Bild-Zeitung vom Dienstag.

Ohne Steuern koste ein Liter Benzin oder Diesel je nach Sorte zwischen 53 und 61 Cent. Erst die Steuern machten Benzin und Diesel für die Autofahrer so teuer, sagte Franke, der Deutschland-Chef von BP und Aral ist.

Im Übrigen koste Benzin weniger als ein Liter Erfrischungsgetränk bei ungleich höherem Aufwand bei der Verarbeitung und dem Transport.

"Diese Behauptung ist schlicht falsch"

Franke wies in der Bild auch die Kritik des ADAC, dass die Konzerne zu den Ferienzeiten zusätzliche Gewinne einstrichen, zurück: "Diese Behauptung ist schlicht falsch und wird auch durch häufiges Wiederholen nicht richtiger!"

Rund ein Drittel des Jahres seien in Deutschland Ferienzeiten. Es sei nicht möglich diese Zeiten von der Preisgestaltung auszunehmen, denn die Preisentwicklung an den internationalen Märkten richte sich nicht nach Ferienzeiten in Deutschland, sagte Franke.

Die aktuell hohen Benzinpreise lägen in dem schwachen Euro und der gestiegenen Nachfrage begründet. Laut ADAC kostet Benzin derzeit im Schnitt 1,43 Euro pro Liter, Diesel im Schnitt 1,21 Euro.

Das Bundeskartellamt untersucht seit Frühjahr 2008 den Wettbewerb auf dem Tankstellenmarkt, hat aber bislang keine Hinweise auf verbotene Absprachen. In Deutschland kontrollieren Shell, Aral, Jet, Esso und Total mehr als 70 Prozent des Marktes.

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