Bankenrettungsfonds Soffin:Staatshilfe verkommt zum Ladenhüter

Mit Garantien über 400 Milliarden Euro wollte die Regierung die deutschen Banken stützen. Jetzt kommt heraus: Die Institute zieren sich, das Angebot anzunehmen.

Die Banken nutzen einem Zeitungsbericht zufolge die Liquiditätsgarantien des Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (Soffin) bei weitem nicht aus. Wie das Handelsblatt unter Berufung auf Finanzkreise berichtet, wurden bislang nur 132,9 Milliarden Euro für Garantien an Finanzdienstleister vergeben. Soffin hält - ausgestattet vom Bund - aber insgesamt 400 Milliarden Euro für Garantien bereit.

Frankfurt, Skyline, ddp

Bankenstadt Frankfurt am Main: Die Banken zögern, das Angebot des Bundes anzunehmen.

(Foto: Foto: ddp)

Nur zwei Drittel der genehmigten Bürgschaften wiederum seien bislang tatsächlich von den Finanzinstituten in Anspruch genommen worden. Der Soffin wollte sich dazu nicht äußern.

Mit Hilfe der Garantien soll die reibungslose Refinanzierung der Institute gesichert werden. Die Banken klagen aber über fehlende Flexibilität bei der Emission von Schuldverschreibungen und schöpfen deshalb ihren genehmigten Rahmen nicht aus. Sie fordern eine Ausweitung der Möglichkeiten bei Währungen und Laufzeiten.

Attraktive Pfandbriefe

Zudem hätten "die Kreditinstitute neben staatsgarantierten Bonds auch Pfandbriefe und Bankschuldverschreibungen genutzt, um sich breiter zu refinanzieren", sagte Nikolaus Giesbert, Managing Director von Morgan Stanley, dem Handelsblatt. Mit dem jüngsten Aufkaufprogramm der Europäischen Zentralbank seien Pfandbriefe noch attraktiver geworden. So hätten unter anderem die kriselnde Stuttgarter Landesbank LBBW sowie die Commerzbank-Tochter Eurohypo in den vergangenen Wochen Jumbo-Pfandbriefe begeben.

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