Lehman Brothers
Es war der GAU für die traditionsreiche US-Investmentbank Lehman Brothers. Am 9. September 2008 fiel der Aktienkurs des Instituts um fast 50 Prozent. Zuvor hatte es Gerüchte gegeben, die staatlich kontrollierte Korea Development Bank habe die Gespräche über einen Einstieg bei der Krisenbank ohne Ergebnis beendet.
Dabei bräuchte Lehman Brothers dringend frisches Kapital. Im Juni 2008 meldete die Bank einen Quartalsverlust in Höhe von 2,8 Milliarden Dollar. Einen Tag nach dem September-Crash, am 10. September, musste das Geldhaus geradezu verstörende Halbjahreszahlen bekanntgeben. Unterm Strich blieb ein Minus von 3,9 Milliarden Dollar übrig.
Seit dem Beginn der Finanzkrise hat Lehman Brothers rund acht Milliarden Dollar abschreiben müssen, 4000 Jobs wurden gestrichen - und 1200 weitere Arbeitsplätze sind in Gefahr. Der Wert der Traditionsbank hat sich zwischen Februar 2008 und September 2008 um fast 90 Prozent reduziert.
Im September kam dann der vorläufige Höhepunkt der Krise: Lehman Brothers suchte händeringend einen Käufer - und fand niemanden. Mehrere Krisensitzungen hatten keine Lösung gebracht. Die Bank of America, lange im Gespräch, übernahm lieber den Konkurrenten Merrill Lynch und auch die britische Barclays stieg schließlich aus den Verhandlungen aus.
Nun steht Lehman vor dem Aus - die einst so stolze Großbank steht vor dem Aus. Am Montagmorgen beantragte Lehman Brothers Gläubigerschutz.
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