Bäckermeister Hans-Joachim Blauert:"Das hat mit Backen nichts mehr zu tun"

Einst Bäcker im Osten, jetzt im Westen: Hans-Joachim Blauert (Foto: Regina Schmeken)

Der Bäckermeister Hans-Joachim Blauert über künstliche Zusätze im Brot, Billigware aus der Kühlproduktion und Akademiker in der Backstube.

Von Thomas Öchsner

Im Büro hängen Zertifikate mit der Note "sehr gut" für Kirschplunder und Berliner Pfannkuchen. Hans-Joachim Blauert, einst Bäcker im Osten, jetzt im Westen der Hauptstadt, serviert Zimtsterne und Makronen. Der Obermeister der Bäckerinnung hätte es in seiner Jugend als Schwimmer fast zu den Olympischen Spielen 1964 in Tokio geschafft. Jetzt mit 70 steht er morgens noch immer in der Backstube. Der Familienunternehmer mag es, wenn noch richtig gebacken wird - ohne Konservierungsstoffe, Enzyme oder Färbemittel. Denn Backshops und Discounter, die gefrorene Teiglinge lediglich in den Ofen schieben, sind für ihn nichts anderes als "Bräunungsstudios".

Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung zeigt er sich trotz des bundesweiten Bäckereisterbens zuversichtlich. "Erst waren die Kochshows populär, jetzt kommen die Backshows." Das habe positive Folgen. "Bei den Konditoren etwa können wir uns jetzt die Besten aussuchen", sagt Blauert. Es gebe eine verstärkte Nachfrage von jungen Menschen, die eigentlich aus ganz anderen Berufen kommen und jetzt umsatteln wollen - mit jeder Menge neuen Ideen. "Meine Auszubildende letztes Jahr kam aus Japan. Sie hatte Soziologie und Filmwissenschaften studiert. Jetzt möchte sie ihren Traumberuf Bäcker in Deutschland erlernen."

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