Bei der Commerzbank hält der Bund seit einigen Wochen 25 Prozent der Anteile plus eine Aktie, beim angeschlagenen Münchener Staats- und Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate Holding (HRE) erwägt die Bundesregeriung eine Verstaatlichung inklusive Zwangsenteignung der Aktionäre. Offenbar gibt es nun Überlegungen, dass beide Institute eine gemeinsame Bad Bank gründen.
Einfach entsorgen: Das Prinzip Bad Bank ermöglicht den Instituten die Auslagerung toxischer Papiere.
(Foto: Foto: AP)Wie das Handelsblatt unter Berufung auf Finanz- und Regierungskreise schreibt, sollen in dem Institut Teile der HRE und der Commerzbank-Tochter Eurohypo, die sich ebenfalls um die Immobilien und Staatsfinanzierung kümmert, gebündelt werden.
Ziel sei es, auf diese Weise die Bilanzen von Commerzbank und HRE von den risikoreichen Wertpapieren ihrer Tochtergesellschaften zu befreien. Auch die Financial Times Deutschland berichtete, dass die Idee für eine gemeinsame Bad Bank sowohl im Kanzleramt als auch im Finanzministerium verfolgt werde.
"Kein Kommentar"
Sowohl die Commerzbank als auch die Hypo Real Estate lehnten auf Anfrage von sueddeutsche.de eine Kommentierung ab. Das Finanzministerium bezeichnete die Meldungen als "reine Spekulation" und wollte ebenfalls nicht Stellung nehmen.
Wie das Handelsblatt weiter schreibt, sehen weder die beteiligten Banken noch der Bund eine andere Möglichkeit als die Zusammenlegung, um eine Marktbereinigung im Bereich der Staatsfinanzierer Wirklichkeit werden zu lassen. Auch die Probleme der Eurohypo seien deutlich größer als bisher bekannt, weshalb Commerzbank-Vorstandssprecher Martin Blessing den geplanten Schritt für denkbar halte.
Voraussetzung für die Gründung einer neuen Bank sei die Verstaatlichung der angeschlagenen HRE, hieß es. "Erst wenn der Staat eine deutliche Mehrheit an der HRE hält, lässt sich in einem nächsten Schritt über die Zusammenlegung von Eurohypo und Depfa entscheiden", sagte eine mit den Gesprächen vertraute Person.