Arbeitnehmer: Einkommen:Mehr Netto vom Brutto? Von wegen!

Nichts ist's mit dem schönen schwarz-gelben Wahlversprechen. Im kommenden Jahr zahlt jeder Arbeitnehmer mehr Geld an den Staat. Wer wenig verdient, muss besonders bluten.

"Mehr Netto vom Brutto" - das klang so schön in den schwarz-gelben Wahlkampfzeiten. Doch von diesem Motto ist nicht mehr viel übrig. Wie der Bund der Steuerzahler ausgerechnet hat, wird im Jahr 2011 jeder Arbeitnehmer in Deutschland weniger Geld in der Tasche haben. Am härtesten betroffen sind vor allem die Gering- und Normalverdiener, die Besserverdiener kommen vergleichsweise gut weg.

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Den Arbeitnehmern in Deutschland bleibt künftig weniger Netto vom Brutto.

(Foto: dapd)

Der Grund dafür sind in erster Linie die höheren Beiträge für Kranken- und Arbeitslosenversicherung. Der Arbeitnehmeranteil bei den Beiträgen zu den gesetzlichen Krankenkassen liegt künftig bei 8,2 Prozent des Bruttolohns, die Arbeitslosenversicherung steigt von 2,8 auf 3,0 Prozent.

In der Gruppe der Ledigen ohne Kinder trifft es diejenigen am ärgsten, die mehr als 3500 Euro pro Monat verdienen: Sie zahlen künftig 62,40 Euro mehr. Wer 1000 Euro verdient, muss mit 39,96 Euro weniger als bisher auskommen. Ab einem Einkommen von 6000 Euro monatlich betragen die Zusatzkosten hingegen lediglich 1,32 Euro.

Ein ähnliches Bild bietet sich bei verheirateten Arbeitnehmern der Steuerklasse 3 mit einem Kind. Wenn das Bruttogehalt 1000 Euro beträgt, zieht der Staat nun 48 Euro mehr ab als bisher - beträgt es hingegen 8000 Euro, sind es gerade mal 16,56 Euro. Besonders betroffen ist die Gruppe derer, die zwischen 2000 und 3000 Euro verdient. Sie zahlt dem Fiskus und den Sozialversicherern 80,04 Euro beziehungsweise 93,96 Euro mehr.

Am wenigsten werden durch die Reformen Alleinerziehende mit einem Kind und einem Einkommen ab 8000 Euro belastet. Ihre Mehrkosten betragen gerade mal 48 Cent. Alleinerziehende Gering- und Normalverdiener werden ähnlich stark zur Kasse gebeten wie die Ledigen.

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