Einkommen:Rentner im Osten bekommen deutlich mehr Geld

Ein Plus von mehr als drei Prozent: Die Einkommen für Rentner in Ostdeutschland steigen spürbar. Im Westen fällt das Plus dagegen mickrig aus und liegt sogar deutlich unter der Inflationsrate.

Die Renten steigen in diesem Jahr im Osten sehr viel stärker als im Westen. Für die ostdeutschen Rentner gibt es zur Jahresmitte eine Erhöhung um 3,29 Prozent. Die Zahlen gab das Bundesarbeitsministerium am Mittwoch in Berlin bekannt.

Die Ruheständler im Westen Deutschlands müssen sich mit einem Mini-Aufschlag von 0,25 Prozent begnügen. Das Plus liegt damit unter der Inflationsrate, sie lag zuletzt bei 1,7 Prozent. Damit haben die Renter im Westen dieses Jahr real weniger Geld in der Tasche als bisher.

Die Differenz fällt überraschend deutlich aus. Als Gründe dafür nennt das Ministerium den stärkeren Anstieg der Löhne 2012 im Osten. Zudem wurde die Rentenanhebung im Westen noch zusätzlich durch einen Abschlag im Zusammenhang mit der Rentengarantie gedämpft, schreibt das Ministerium:

Der deutliche Unterschied hat zwei Gründe: Zum einen stiegen die beitragspflichtigen Löhne und Gehälter 2011 im Vergleich zu 2010 im Osten deutlich stärker als im Westen. Zum anderen machen sich im Westen noch Abschläge infolge der Rentengarantie bemerkbar. Wegen der eingebrochenen Löhne hätten die Renten in der Krise eigentlich sinken müssen, was die 2009 eingeführte Rentengarantie mit nachhaltigem Erfolg für die gesamtwirtschaftliche Stabilität verhinderte. Im Gegenzug erhielt die junge Generation die Zusage, dass die Kosten der Rentengarantie in den Folgejahren schrittweise wieder hereingeholt würden. Dieser Prozess ist im Osten bereits seit dem vergangenen Jahr abgeschlossen. Hintergrund ist, dass die Ost-Rentner in der Krise weit weniger auf die Schutzwirkung der Rentengarantie angewiesen waren als Ruheständler im Westen, wo insbesondere massive Exporteinbrüche auf die Löhne drückten.

Im vergangenen Jahr waren die Renten im Westen um 2,18 Prozent gestiegen, im Osten um 2,26 Prozent.

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