YouTube:Germany, wir kommen!

Seit Monaten erwartet, nun perfekt: Der Start der Videoplattform YouTube in Deutschland. Die Google-Tochter hat rechtliche Probleme gelöst - und das ZDF mit an Bord.

Hans-Jürgen Jakobs

In diesen Tagen schließen die Giganten des Internets eine Allianz nach der anderen. Es gilt, die Marktplätze der Zukunft zu besetzen. Mit dabei ist die Online-Größe Google mit ihrer Videoplattform YouTube.

YouTube

Jetzt auch mit einer deutschen Tochter: Die Videoplattform YouTube.

(Foto: Screenshot: SZ)

In Deutschland geht das populäre Angebot jetzt, nach langer Vorbereitung, den nächsten Schritt - und gründet YouTube.de. Das erfuhr sueddeutsche.de aus unternehmensnahen Kreisen. Die neue deutsche Tochter soll Inhalte aus heimischen Landen zeigen und mit geeigneten etablierten Größen kooperieren.

Mit dabei beim Start von YouTube in Deutschland ist der öffentlich-rechtliche Sender ZDF. Die Mainzer haben ein eigenes Fenster auf YouTube.de. Dort werden eigene Beiträge aus Sendungen wie "Frontal 21" noch einmal gezeigt sowie mit Trailern auf kommende Programme hingewiesen.

Mit solchen Verbindungen zwischen Online und TV hat das ZDF inzwischen wichtige Erfahrungen gesammelt. So waren Ausschnitte aus der Show des Talkers Johannes B. Kerner ein Hit, die zeigten, wie die Autorin Eva Herman aus dem Studio auszog. Am Tag nach dem Sendetermin brachen beim ZDF sogar die Server zusammen. Insgesamt sollen die Kerner-Herman-Szenen mehr als 700.000 Mal angeklickt worden sein.

Auch war im vorigen Jahr bereits ein Beitrag des ZDF-Kulturmagazins "Aspekte" über den Zeichner Walter Moers, der dessen Hitler-Parodie "Der Bunker" zeigte, auf YouTube zu sehen.

Die Frage der Urheberrechte ist laut ZDF mit der Gema geklärt, etwaige Ansprüche wie beispielsweise bei Trailermusiken seien schon für die Bereitstellung in der Mediathek abgegolten, erklärte ZDF-Sprecher Walter Kehr.

Für die Google-Tochter YouTube sind die neuen Aktivitäten in Deutschland ein wichtiges Element ihrer Internationalisierungsstrategie. Vorausgegangen waren lange Verhandlungen mit der Verwertungsgesellschaft Gema über Entgelte für Nutzungsrechte. Die beiden Parteien sind sich nun einig geworden. Damit war auch der Weg für die Kooperation mit dem ZDF frei.

Im Juni war YouTube in neun Staaten gestartet - in der jeweiligen Landessprache. Dazu gehörten Portale in Frankreich, Großbritannien, Italien, Irland, den Niederlanden, Polen, Spanien, Japan und Brasilien. Nur für Deutschland gab es noch keine länderspezifische Version. Hier störte die Gema.

Die Details über YouTube sollen auf einer Pressekonferenz bekanntgegeben werden.

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