Windows Vista:"Die gesamte Industrie ist enttäuscht"

Gianfranco Lanci, Präsident des viertgrößten Computerherstellers Acer, attackiert Microsoft. Windows Vista erfülle die Erwartungen nicht.

Der PC-Hersteller Acer hat den Software-Konzern Microsoft wegen dessen neuen Betriebssystems Vista kritisiert. "Die gesamte Industrie ist enttäuscht über Windows Vista", sagte Acer-Präsident Gianfranco Lanci der Financial Times Deutschland. Microsoft habe Fehler gemacht. Noch nie zuvor in der Geschichte der PC-Branche habe eine neue Windows-Version den Absatz von Computern derart wenig angekurbelt wie Vista. "Das wird sich auch im zweiten Halbjahr nicht ändern", sagte Lanci.

Acer-Boss Gianfranco Lanci ist unzufrieden mit Windows Vista. (Foto: Foto: Acer)

Laut Lanci bitten vor allem Geschäftskunden darum, das alte Betriebssystem Windows XP aufzuspielen. Obwohl die Branche Jahre auf Vista gewartet habe, sei die Software beim Start immer noch nicht zu 100 Prozent ausgereift gewesen. "Die Stabilität ist sicher ein Problem", sagte der italienische Manager. Acer ist weltweit die Nummer vier der Computerhersteller nach HP, Dell und Lenovo.

Kein Wachstumsschub

Microsoft hatte Windows Vista in Deutschland im Januar auf den Markt gebracht und mit verbesserten Sicherheitsfunktionen geworben. Windows ist weltweit auf schätzungsweise mehr als 90 Prozent aller Personalcomputer installiert, den Rest teilen sich Apple und das freie Betriebssystem Linux.

Entsprechend des hohen Marktanteils hatten Computerbauer und Zulieferer nach dem Start von Windows Vista auf einen Wachstumsschub gehofft. "Ich denke wirklich nicht, dass sich jemand wegen Vista einen neuen PC kauft", sagte Lanci nun.

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