Wikileaks:Assange soll "jüdische Verschwörung" beklagt haben

Antisemitismus-Vorwurf gegen Assange: Der Wikileaks-Chef soll sich über eine "jüdische Verschwörung" gegen ihn beschwert haben. Assange selbst dementiert.

Verschwörungstheorien Wikileaks-Gründer Julian Assange soll sich in einem Telefonat mit dem britischen Journalisten Ian Hislop über eine "jüdische Verschwörung" gegen ihn und seine Internetplattform beklagt haben. Die Vorwürfe, vom britischen Magazin "Private Eye" erhoben und von der "New York Times" verbreitet, wurden von Assange via Twitter umgehend als "frei erfunden" dementiert.

JWikileaks-Gruender Assange kann nach Schweden ausgeliefert werden

Wikileaks-Gründer Julian Assange

(Foto: dapd)

"Private Eye" hatte in einem Artikel den russischen Assange-Verbündeten Israel Schamir als Holocaust-Leugner bezeichnet. Darüber hatte sich Assange telefonisch beim Chefredakteur des Magazins, Ian Hislop, beschwert. Assange soll gesagt haben, der Artikel sei Teil einer Kampagne jüdischer Journalisten gegen ihn und seine Plattform Wikileaks. Assange soll unter anderem auch Journalisten des Guardian beschuldigt haben, die Wikeleaks-Depeschen in Großbritannien exklusiv veröffentlicht hatten.

Später soll Assange gebeten haben, "die Sache mit den Juden" zu vergessen. Assange sagt, der Bericht, wonach er von einer "jüdischen Verschwörung" gesprochen habe, sei falsch. "Wir schätzen den starken Rückhalt von jüdischen wie auch arabischen Unterstützern", sagte er laut "New York Times". Von dem Telefonat, das am 16. Februar stattgefunden haben soll, gibt es keine Aufzeichnung.

Am Donnerstag vergangener Woche hatte ein Londoner Gericht grünes Licht für die Auslieferung von Julian Assange nach Schweden gegeben. Er wird verdächtigt, dort Sexualdelikte begangen zu haben. Assange kann gegen die Gerichtsentscheidung Berufung einlegen. Die Frist dafür läuft an diesem Donnerstag aus.

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