Whatsapp:Brasilianisches Gericht sperrt Whatsapp

Whatsapp-Messenger

Am Freitag soll die App in Brasilien wieder funktionieren.

(Foto: Jens Büttner/dpa)

Der Instant Messenger bleibt für 48 Stunden blockiert. Das Unternehmen soll in einem Strafverfahren nicht kooperiert haben.

Auch in Brasilien ist der Instant Messenger Whatsapp sehr beliebt. Das südamerikanische Land gilt als eines der Länder mit den meisten Nutzern, Schätzungen gehen von 35 Millionen aus. Doch seit dieser Nacht funktioniert die App in Brasilien nicht mehr.

Ein Gericht in São Bernardo do Campo im Bundesstaat São Paulohatte hatte die Telefongesellschaften zu der Sperre aufgefordert. Die Blockade soll 48 Stunden lang gelten. Vermutlich wird die App erst am Freitag wieder normal funktionieren. Der Grund für die Sperre des Messengers soll die mangelnde Kooperation des Unternehmens in einem Strafverfahren sein.

Im Februar war eine landesweite Blockade noch von einer Berufungsinstanz zurückgewiesen worden. Damals ging es laut Medienberichten um die Herausgabe von Daten an die Polizei im Zusammenhang mit einem Pädophilie-Fall.

Einige Nutzer nehmen es mit Humor

Worum es im aktuellen Fall geht, ist nicht gesichert. Whatsapp soll auf einen Gerichtsbeschluss, den es seit dem 23. Juli gab, nicht reagiert haben . Am 7. August sei deshalb eine Blockade angedroht worden. Da wieder keine Reaktion erfolgt sei, habe die Staatsanwaltschaft die bisher beispiellose Sperrung im fünftgrößten Land der Welt verfügt.

Einige Nutzer nehmen es mit Humor. "Betet für Whatsapp" rief ein Nutzer auf Twitter auf. Ein anderer glaubt wohl nicht mehr daran, dass der Messenger am Freitag wirklich wieder funktionieren soll. Er schreibt: "R.I.P. Whatsapp - Ich habe dich sehr geliebt."

Scharfe Kritik von Zuckerberg

Facebook-Chef Mark Zuckerberg kritisierte die bisher beispiellose Blockade des zu seinem Unternehmen gehörenden Dienstes Whatsapp scharf. "Das ist ein trauriger Tag für Brasilien", schrieb er auf seiner Facebook-Seite. "Brasilien ist bisher ein Alliierter gewesen bei der Schaffung eines offenen Internets." Es könne nicht sein, dass die Entscheidung eines Gerichts "jede Person in Brasilien bestraft, die Whatsapp benutzt". Er sprach von über 100 Millionen Betroffenen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: