Webhoster Go Daddy attackiert:Tausende Webseiten nicht erreichbar

Angriff auf eines der wichtigsten Internet-Unternehmen in den USA: Der Webhoster Go Daddy wurde in der Nacht zum Dienstag Ziel eines Hackerangriffs. Tausende Webseiten sollen nicht erreichbar gewesen sein. Ein einzelner Hacker will die Attacke angezettelt haben.

Ein Hackerangriff hat Tausende Internetseiten vor allem in den USA für Stunden lahmgelegt. Betroffen waren die Kunden des amerikanischen Internet-Unternehmens GoDaddy, das Rechnerplatz für den Betrieb von Web-Seiten bereitstellt.

Mit mehr als 45 Millionen Kunden gehört GoDaddy zu den weltweit größten Web-Hostern; das sind Vermieter von Speicherplatz für die Einrichtung von Internet-Auftritten. Auf den Servern von GoDaddy liegen ganz unterschiedliche Webangebote.

Das Internet-Unternehmen mit Sitz in Scottsdale (Arizona) erklärte am Montagabend über Twitter, es werde versucht, die Probleme so schnell wie möglich zu lösen. "Wir nehmen diese Situation sehr ernst", teilte das Unternehmen mit, ohne näher auf technische Details der Störung einzugehen. Später am Abend gab das Unternehmen auf Twitter Entwarnung, die meisten Webseiten seien wieder online. Offenbar handelt es sich um einen Ausfall des DNS-Dienstes von GoDaddy: Das Domain Name System (DNS) verbindet die Internet-Adressen mit dem physischen Speicherplatz, auf dem die entsprechenden Daten liegen.

Unbekannter bekennt sich zu Attacke

Der Ausfall begann am Montag kurz nach 19 Uhr. Zu dem Angriff bekannte sich ein Unbekannter mit dem Twitter-Konto @AnonymousOwn3r. Ob dieser die Störungen verursacht hat, ist ebenso ungewiss wie dessen Zugehörigkeit zur Anonymous-Bewegung. Der Twitter-Nutzer hatte schon einmal fälschlicherweise behauptet, Facebook vom Netz genommen zu haben. Tatsächlich war Facebook aber wegen eines Serverausfalls nicht erreichbar.

Mehrere Twitter-Nutzer, die in der Vergangenheit im Namen von Anonymous auftraten, erklärten, dass Anonymous mit dem Angriff auf GoDaddy nichts zu tun habe. Diese Gruppierung ohne feste Organisation sammelt zahlreiche Hacker-Aktivisten in ihren Reihen, die seit 2010 mehrfach Behörden und Unternehmen angegriffen haben.

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