Virtual-Reality-Brille:Spieleschmiede und Facebook streiten über Oculus-Rechte

Oculus Rift, eine Virtual-Reality-Brille

Wem gehört die VR-Brille Oculus Rift?

(Foto: dpa)

Sind es "lächerliche Ansprüche aus dem Unterholz" oder berechtigte Forderungen? Ein großer Spieleverleger will Technik besitzen, die die Datenbrille Oculus Rift nutzt. Facebook kaufte das Unternehmen gerade für Milliarden.

Kaum hat Facebook für 2,3 Milliarden Dollar den Kauf von Oculus VR angekündigt, einem Hersteller für Virtual-Reality-Brillen, kommen Beschwerden aus der Industrie. Wie das Wall Street Journal berichtet, erhebt der Spieleentwickler Zenimax Anspruch auf die Technologie, auf der die Oculus Rift aufbaut.

Die Oculus Rift ist eine Virtual-Reality-Brille, sie gaukelt dem Benutzer eine dreidimensionale Umgebung vor. Dreht der Nutzer seinen Kopf, registriert das Gerät die Bewegung und passt den Blickwinkel entsprechend an. Nach seinem Kauf sagte Zuckerberg: "Oculus hat die Chance, die sozialste Plattform aller Zeiten zu erschaffen und damit die Art und Weise zu verändern, wie wir arbeiten, spielen und kommunizieren." Die Oculus-Brillen sind noch nicht marktreif, erste Testversionen werden aber bereits eingesetzt.

Im Mittelpunkt des Streits steht der Spieleentwickler John Carmack. Bevor dieser Technikchef bei Oculus wurde, arbeitete er für Zenimax, einem bekannten Spieleverleger. Zu seinen Produkten gehört zum Beispiel "The Elder Scrolls" und "Quake". Auch "Doom", das John Carmack berühmt gemacht hat, gehört zu Zenimax.

Vor allem John Carmack sei es zu verdanken, dass es die VR-Brille in der aktuellen Form gebe, lautet der Vorwurf von Zenimax, mit der die Technikseite The Verge die Firma zitiert: "Herr Carmack hat sich als Mitarbeiter von Zenimax geschützte Technologie und Wissen angeeignet. Das wird nun von Oculus verwendet, gehört aber eigentlich Zenimax."

Die Virtual-Reality-Brille startete als Projekt auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter. Carmack unterstützte die Kampagne von Anfang an und war im Besitz von eines der Testgeräte. In dieser Phase habe er Informationen weitergegeben, die das geistige Eigentum von Zenimax seien, so der Vorwurf.

Ein Oculus-Sprecher sagte dem Wall Street Journal, man werde sich gegen die Anschuldigungen zur Wehr setzen. "Es ist bedauernswert aber wenn es Geschäfte in dieser Größenordnung gibt, kommen Menschen mit lächerlichen Ansprüchen aus dem Unterholz."

John Carmack sagt, dass keine seiner Arbeiten je patentiert worden sei: "Oculus nutzt keine Programmzeile, die ich geschrieben habe, als ich bei Zenimax unter Vertrag stand", schreibt er auf Twitter.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: