Videos im Netz:Geld für Hobbyfilmer

Die Video-Plattformen MyVideo, Clipfish und YouTube starten die Vermarktung ihrer Portale. Wer seine Filme einstellt, soll am Gewinn beteiligt werden.

Burkhard Reitz

Die Video-Plattformen sprühen derzeit vor Innovationseifer. YouTube, Clipfish und MyVideo starten, haben oder planen den Zugang über mobile Geräte. Sie erweitern die Funktionalitäten in Richtung Social Network. So werden etwa bei MyVideo in den kommenden Monaten die User-Profile erweitert, so dass Nutzer Playlisten anlegen können, mehr Bilder hochladen, einen neuen Messenger-Dienst nutzen und ein eigenes Gästebuch anlegen können.

Videos im Netz: Bei YouTube sollen Hobby-Filmer am Gewinn beteiligt werden

Bei YouTube sollen Hobby-Filmer am Gewinn beteiligt werden

(Foto: Screenshot: sde)

Per E-Mail können Nutzer künftig auch darüber informiert werden, wenn andere favorisierte Hobbykünstler ihre Arbeiten einstellen. Mit dem Ausbau der Community-Funktionen verlässt MyVideo die reine Fokussierung auf Bewegtbilder und wird mehr und mehr zu einem universalen Social Network mit Video-Schwerpunkt. Musik, Bilder und Hobbys finden dort ebenso ihren Platz.

Werblich hat MyVideo-Vermarkter SevenOne Interactive das Format "Video des Tages" geschaffen, das von Werbungtreibenden gebucht werden kann. Daneben sind Specials, Sponsorings und Bannerschaltungen im Visier. Auch die Vermarktung von Nutzer-Videos wird künftig eine Rolle spielen.

Ein logischer Schritt sei es dabei, die Nutzer, die den Film erstellt und eingestellt haben, am Werbeerlös zu beteiligen, sagt Christian Vollmann. Er kümmert sich als Chef der Magic Internet GmbH um die Geschäftsentwicklung des Portals, das von der rumänischen Firma MyVideo Broadband S.R.L. betrieben wird.

Die Produzenten werden beteiligt

Mit dem Verkauf von Werbung beginnt jetzt auch IP Deutschland für die RTL-Video-Community Clipfish.de. "Hierfür haben wir umfangreiche Werbemöglichkeiten jenseits des klassischen Engagements vorgesehen", sagt Lars-Eric Mann, Verkaufsdirektor IP Solutions.

Auch die Google-Tochter YouToube plant ein Affiliate-Marketing-Modell für "User Generated Videos": Marissa Mayer, Produktchefin von Google, sagte kürzlich der FAZ: "Den Erlös teilen wir uns mit dem Produzenten des Videos." Einen entsprechenden Sponsoren-Rahmen um das Video will YouTube spätestens in einem Jahr in großen Mengen etabliert haben und auch Werbung in den Videos zeigen.

Bevor solche Werbemöglichkeiten massentauglich werden, muss sichergestellt werden, dass am Ende nicht mit urheberrechtlich geschützten Inhalten Geld verdient werden kann. Die Urheberrechtsschutz-Debatte brachte YouTube zuletzt einige negative Schlagzeilen und juristische Auseinandersetzungen mit Content-Anbietern, wie Viacom.

Für Christian Vollmann ist die Entfernung problematischer Inhalte kein Problem. Sobald Videos gegen den Willen der Urheber in MyVideo auftauchen, würden diese gelöscht, versichert er. Erst kürzlich habe die Betreiberfirma auf Drängen einer TV-Produktionsgesellschaft Material entfernen lassen.Bis Anfang kommenden Jahres will Vollmann mit MyVideo den Break-even erreichen. Deshalb geht es nun vordringlich darum, die Werbeformate zu etablieren.

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