Unstabiles Smartphone Galaxy S6 Edge:#Bendgate trifft jetzt auch Samsung

Samsung Galaxy S6 Edge

Schick sieht es ja schon aus, das neue Galaxy S6 Edge - leider bezahlt man die edle Optik mit einer gewissen Fragilität.

(Foto: Bloomberg)
  • Das Samsung Galaxy S6 Edge verbiegt sich bei einer Belastung von rund 50 Kilogramm, und das Displayglas splittert.
  • Damit ist das Smartphone noch unstabiler als das Apple iPhone 6.
  • Unter dem Begriff #Bendgate wurde letztes Jahr über Apples vermeintliche Fehlkonstruktion gespottet - auch Samsung sparte damals nicht mit Häme.

Schon Nixon stolperte über ein Gate

Vor 40 Jahren stand die Nachsilbe "-gate" noch für einen echten Skandal: Damals löste die Watergate-Affäre den Rücktritt des US-Präsidenten Richard Nixon aus. Auch in den folgenden Jahrzehnten gab es etliche ernstzunehmende Gates: Waterkantgate stand für die Barschel-Affäre, Berlusconis Seitensprünge wurden als Rubygate bekannt, und Gamergate beschreibt den Sexismus der Gaming-Szene.

Nicht jedes Gate ist ein Skandal

Doch spätestens, als im vergangenen Jahr das Bendgate erst durch die sozialen und dann auch durch die klassischen Medien ging, stand fest: Nicht jedes Gate verdient die Aufmerksamkeit, die es bekommt. Zur Erinnerung: Damals spotteten Apple-Kritiker weltweit, weil sich das iPhone 6 bereits bei geringer Belastung verbog. Die Stiftung Warentest konnte jedoch keinen "Biegestress in der Hosentasche" feststellen und Apple versicherte, dass bei alltäglicher Benutzung keine Gefahr bestehe.

Auch Samsung spottete über den Konkurrenten

Das hinderte den Konkurrenten Samsung jedoch nicht, sich auf Twitter und Youtube über Apples vermeintliche Fehlkonstruktion auszulassen. Vize-Chef Younghee Lee kündigte das neue Samsung Flaggschiff Galaxy S6 mit den Worten an: "Dieses Gerät wird sich nicht verbiegen."

Ein Satz, den Lee mittlerweile bereuen dürfte: Denn genau wie Apples iPhone 6 verbiegt sich das Galaxy S6 Edge bei einer Belastung von rund 50 Kilogramm. Das zeigt ein Video der Firma Squaretrade, die mit einem vergleichbaren Test auch schon das ursprüngliche Bendgate ins Rollen gebracht hatte. Beide Smartphones verformen sich irreversibel, beim S6 Edge splittert jedoch gleichzeitig noch das Glas des Displays. Das passiert beim iPhone 6 erst, wenn man es mit punktuell mit 81 Kilogramm belastet.

Immerhin kann Samsung zu seiner Ehrenrettung anführen, dass Squaretrade lediglich das Galaxy S6 Edge getestet hat, das von Haus aus ein gebogenes Display und einen besonders dünnen und damit wohl auch fragilen Rahmen besitzt. Die normale Version des S6 ähnelt mit seinen Alu-Verstrebungen optisch eher dem iPhone 6 und dürfte vermutlich etwas stabiler sein als das Edge. Younghee Lee wird sich den nächsten höhnischen Seitenhieb auf die direkte Konkurrenz wohl trotzdem zweimal überlegen.

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