Unnützes Google-Doodle-Wissen:Shakuntala Devi und der schwule Ehemann

Lesezeit: 2 min

Die 23. Wurzel einer 201-stelligen Zahl? Kein Problem für Shakuntala Devi. Als "menschlicher Computer" rechnete die Inderin schneller als die Technik. Doch manche Dinge kann nicht einmal ein Superhirn voraussehen.

Von Tobias Dorfer

Google ehrt Shakuntala Devi mit einem Google Doodle. (Foto: Screenshot Google)

Immer wieder zeigt Google auf der Startseite bunte Bilder oder Animationen - und erinnert damit an besondere Menschen oder Ereignisse. Wir sagen Ihnen, was Sie zum Google-Doodle unbedingt wissen müssen. Heute: 84. Geburtstag des im April gestorbenen "menschlichen Computers" Shakuntala Devi.

Das ist zu sehen:

Ein Taschenrechner-Display - Symbol für alte Technik. Zumindest, wenn man es wie Shakuntala Devi sieht, deren Gesicht auf dem Google-Doodle-Rechnerdisplay auch zu sehen ist. Für die Inderin wäre der Kauf eines solchen Geräts wohl die größte Fehlinvestition überhaupt gewesen. Denn Shakuntala Devi löste selbst hochkomplizierte Rechenaufgaben in Windeseile - in einem 1977 nachgewiesenen Fall sogar schneller als ein Computer - und stand dafür sogar im Guinness Buch der Rekorde. Schon im Alter von drei Jahren bemerkte ihr Vater, ein Zirkusartist, das Talent seiner Tochter beim Kartenspielen. Von da an war sie ein Star. Im April 2013 starb Shakuntala Devi in Bangalore im Alter von 83 Jahren.

Dinge, die Sie wissen müssen

  • Was das menschliche Gehirn alles leisten kann: Nur 50 Sekunden brauchte Shakuntala Devi im Jahr 1977, um die 23. Wurzel einer Zahl mit 201 Stellen auszurechnen. Die Zahl wollen wir Ihnen an dieser Stelle ersparen. Aber die Lösung nennen wir gerne: 546.372.891. In diesem Video aus dem Jahr 2009 sehen Sie Shakuntala Devi, die übrigens keine formale Schulbildung besaß, in Aktion.
  • Auch ein Mathematik-Genie hat menschliche Bedürfnisse. Essen, zum Beispiel. Shakuntala Devi war nicht nur eine Meisterin im Kopfrechnen, sondern auch eine fabelhafte Köchin. Rezepte finden sich in einem Kochbuch, das die Inderin schrieb. Der Titel: Kochen für Männer und andere Anfänger.
  • Manche Dinge kann nicht einmal ein Supergehirn vorhersehen. Shakuntala Devi heiratete einen Mann, der eigentlich homosexuell war. So erzählte sie es in der Dokumentation For Straights only. Die Hochzeit war ein Fehler, sagte Shakuntala Devi später, aber anstatt wütend zu sein, weckte das unglückliche Ehe-Aus ihre Neugierde. Ihr Buch The World of Homosexuals aus dem Jahr 1977, in dem zwei junge schwule Inder interviewt werden, ist ein flammendes Plädoyer für Toleranz. In Indien, wo Homosexualität bis heute tabuisiert ist, ein außergewöhnlicher und mutiger Vorstoß.

Interessant für:

Mathematik-Leistungskursler, Alfons Schuhbeck und Fans der TV-Show "Am laufenden Band".

Mit diesem Satz können Sie beim Mittagessen punkten:

" 7.686.369.774.870 mal 2.465.099.745.779 ist gleich 18.947.668.177.995.426.462.773.730."

Sehen Sie alle Folgen unseres Google-Doodle-Wissens hier.

© Süddeutsche.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: