Unnützes Google-Doodle-Wissen:Friedrich Nietzsche und das Walross

friedrich nietzsche google doodle

Friedrich Nietzsche: Google Doodle zum 169. Geburtstag

(Foto: screenshot)

Er erklärte Gott für tot und hinterfragte die Existenz von Wahrheit: Friedrich Nietzsche erlangte als Philosoph weltweiten Ruhm. Was die Nazis von Nietzsche dachten - und was er von Leuten hielt, die zu viel arbeiten.

Von Jakob Schulz

Immer wieder zeigt Google auf der Startseite bunte Bilder oder Animationen - und erinnert damit an besondere Menschen oder Ereignisse. Wir sagen Ihnen, was Sie zum Google-Doodle unbedingt wissen müssen. Heute: 169. Geburtstag des 1900 verstorbenen Philosophen Friedrich Nietzsche.

Das ist zu sehen: Als erstes fällt der schwarze Tintenklecks ins Auge. Über diesem abstrahierten, prachtvollen Schnauzer sitzen die Äuglein, zu kritischen Schlitzen verzerrt. Und da, wo bei Friedrich Nietzsche das Hirn saß, prangt im Google Doodle ein kubistisch angehauchtes Neuronen-Flimmern. Mit einer schwarz-weißen Variation des berühmten Profil-Fotos ehrt Google den preußischen Philologen und Denker Friedrich Nietzsche anlässlich seines 169. Geburtstags.

Viele Menschen fragen sich heute wohl als erstes, wie der Mann mit seinem mächtigen Walross-Schnauzer artikuliert sprechen, geschweige denn essen konnte. Kenner wissen dagegen, dass Nietzsche ein umfangreiches Gesamtwerk aus Lyrik, Prosa und musikalischen Kompositionen schuf und in den Jahren vor seinem Tod 1900 als Philosoph zu Weltruhm kam. Nietzsche kritisierte Religion, die christliche Moral und hinterfragte den Wert von Wahrheit. Fasziniert war er von Arthur Schopenhauer. Geläufig sind bis heute Nietzsches Konzept des "Übermenschen" und Werke wie "Also sprach Zarathustra" oder "Der Antichrist".

Drei Dinge, die Sie wissen müssen:

  • Im Umgang mit Frauen ist Nietzsche unbeholfen. 1876 lernt er die niederländische Klavierschülerin Mathilde Trampedach kennen. Nach einem Spaziergang mit dem Mädchen macht er ihr schriftlich einen Heiratsantrag und reist eilig ab, bevor sie den Brief öffnet. Die 22-Jährige lehnt Nietzsches kuriosen Antrag ab.
  • "Gott ist tot": Den Tod des Schöpfers wünschte sich Nietzsche wohl nicht. Vielmehr drückte er so seine Beobachtung aus, dass die christliche Zivilisation im Niedergang begriffen sei.
  • Im Nationalsozialismus wird Friedrich Nietzsche von den Machthabern wohlwollend behandelt. Adolf Hitler pflegt freundschaftliche Beziehungen zu Nietzsches Schwester, spendet sogar 50.000 Reichsmark für den Bau einer Nietsche-Gedächtnishalle. Anlässlich Nietzsches 100. Geburtstag spricht der NS-Ideologe und glühender Antisemit Alfred Rosenberg.

Interessant für: Freunde des gepflegten Bartes, Religionskritiker, Philosophie-Studenten

Mit diesem Satz können Sie beim Mittagessen punkten:

Nach dem Mittagessen sollten wir uns krankmelden. Denn wie schon Nietzsche gesagt hat: "Wer von seinem Tag nicht zwei Drittel für sich selbst hat, ist ein Sklave."

Sehen Sie alle Folgen unseres Google-Doodle-Wissens hier.

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