TV trifft Internet:Das Fernsehen der Zukunft

Internetfähige Fernseher sollen bald die Wohnzimmer der Welt erobern. sueddeutsche.de erklärt, wie das TV-Erlebnis künftig aussehen kann - und wo ungelöste Probleme lauern. In Bildern

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Internetfähige Fernseher sollen bald die Wohnzimmer der Welt erobern. sueddeutsche.de zeigt, wie das TV-Erlebnis bald aussehen kann - und wo ungelöste Probleme lauern.

Fernsehen heute Der Fernseher hat es bislang noch nicht geschafft, zum Medienzentrum zu werden: Wer den TV-Genuss mit dem Surfen im Netz verbinden möchte, bedient Computer und Fernsehgerät gleichzeitig, nutzt den PC mit integrierter TV-Karte oder Video-on-Demand-Dienste. Doch langsam kommt Bewegung in den Markt: In den vergangenen 18 Monaten haben die TV-Hersteller das Netz entdeckt und bieten nun internetfähige Fernseher an. In diesem Jahr sollen in Deutschland nach Schätzungen des Branchenverbandes Bitkom zwei Millionen solcher Geräte verkauft werden.

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Fernsehen der Zukunft, iStock

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Der Traum vom Entertainment-Zentrum

Hinter der Idee des Fernsehers als Zentrum des Medienerlebnisses stehen zwei Gedanken: Einmal bieten große Flachbildschirme eine Bildgewalt, mit der Computermonitore nicht mithalten können. Zum anderen propagiert die Unterhaltungsbranche schon länger die Vision vom Fernseher, der alle anderen Geräte im Haus steuert. Das beginnt mit der Hifi-Anlage im anderen Zimmer und soll, sobald die komplette Hauselektronik am Netz hängt, auch Sicherheitssysteme oder Küchengeräte einschließen.

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Internet Videostreams

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Video ist Video

Was Google mit seinem TV-System als große Neuerung ankündigt, ist keine Revolution: Fernseher werden im Internetzeitalter keinen Unterschied mehr zwischen Webvideos, aktuellen Fernsehprogrammen und Video-on-Demand-Diensten machen. Viele Videoplattformen rüsten deshalb gerade auf HD-Qualität um. Diese Entwicklung bedeutet im Umkehrschluss, dass Zeit keine Rolle mehr spielt. Ob die nächste Generation noch wissen wird, dass die Tagesschau zwischen 20 Uhr und 20.15 Uhr läuft?

Screenshot: Southpark.de

Internet Fernsehplattformen

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Die Plattformfrage

Dienste wie Joost, Zattoo oder hulu bieten bereits heute Live-Fernsehen über das Internet. Die Frage wird sein, wer künftig zur großen Übersichtsplattform des Netz-TV wird. Google hofft, dass Personalisierung und Suche ins Zentrum der Orientierung rücken, Apple sieht diese Rolle bei seinem Dienst Apple TV wiederum für iTunes vor, viele TV-Hersteller setzen auf eigene Übersichtsplattformen.

Screenshot: Zattoo.tv

Fernsehen der Zukunft

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Wie Verschmelzung aussehen könnte

Wie gut Internet und Fernsehen gleichzeitig funktionieren, liegt auch an der Optik. Da gibt es gleich zwei Probleme: Viele Webseiten sind nicht für die Darstellung auf dem Fernseher optimiert, was dazu führt, dass das Surfen im freien Netz zur Qual werden kann. Philips löst dies bei seinen Net-TV-Multimediafernsehern mit Partnerseiten, die für die Darstellung am Fernsehbildschirm optimiert sind. Ein einheitlicher Standard für Webseiten im TV-Format hat sich bislang nicht durchgesetzt.

Das zweite Problem: Wie ermögliche ich es, dass Internet und Fernsehen gleichzeitig laufen, ohne dass der Nutzer bei einem der beiden Medien Qualitätsabstriche machen muss und den Überblick verliert? Google TV versucht dies über eine Bild-im-Bild-Lösung anzugehen, bei Diensten wie Facebook ist auch das Einblenden bestimmter Elemente am Bildschirmrand vorstellbar. Screenshot: YouTube.com/Google

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Menüsteuerung per Geste?

Wer einmal versucht hat, mit der Playstation im Internet zu surfen, kennt das Problem: Konsolen und Fernseher sind nicht für komplexe Bedienvorgänge oder die Eingabe von Buchstaben ausgelegt. Tastaturen dürften deshalb erst einmal zur Standardausrüstung internetfähiger Fernseher gehören - allerdings nicht lange: Google zeigte bei seiner TV-Vorstellung, wie Smartphones mit Touchscreen zur Fernbedienung umgerüstet werden können; mit Microsofts Gestensteuerung Natal kann der Nutzer auch durch komplexe Menüs und das Netz navigieren. Und: Spracherkennungssoftware wird es bald ermöglichen, dass wir tatsächlich in den Dialog mit unserem Fernseher treten und ihm mündlich Befehle geben.

Screenshot: YouTube.com/Microsoft

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Der Fernseher als Telefon

In diesem Jahr bringen die ersten Hersteller Fernseher auf den Markt, in die das Videotelefonieprogramm Skype integriert ist. Die Vorstellung ist charmant: Familien versammeln sich vor dem HD-Fernseher, um mit Verwandten per Video zu telefonieren. Die Vorstellung ist hierzulande bislang allerdings unrealistisch: Für solch hochqualitative Videoübertragungen werden Bandbreiten benötigt, die nur wenige Haushalte erreichen. Foto: LG

Fernsehen der Zukunft

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Der Konsolenfaktor

Nicht nur Fernseher und ihre Set-Top-Boxen wandeln sich zum Multimediagerät, auch Konsolen wie die PlayStation 3 oder die Xbox 360 fungieren längst als Medienabspielgeräte, sind internetfähig, bringen Online-Spieler in aller Welt zusammen und integrieren Dienste wie Twitter oder Facebook. Weil sie anspruchsvolle Spiele mit immer komplexeren Szenarien bieten, sind sie für Gamer häufig die erste Wahl, wenn es um Multimediageräte geht.

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Die dritte Dimension

Schenkt man den Herstellern Glauben, ist 3-D-Fernsehen der große Trend des Jahres 2010. Allerdings benötigen 3-D-Fernseher mit einer sinnvollen Internetintegration rechenstarke Prozessoren - und der räumliche Einbau einer Internetoberfläche in das dreidimensionale Fernsehbild ist bislang nur schwer vorstellbar.

Foto: AFP Text: sueddeutsche.de/joku

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