Trennungen bei Facebook:Vorsicht vor der Weihnachtszeit

Wann trennen sich Facebook-Mitglieder? Und welche Handy-Nutzer haben am häufigsten Sex? Daten aus dem Netz bringen Licht in unser Liebesleben.

Daten sind schön - diesese Motto von David McCandless ist sein Programm. Der Londoner Journalist sammelt für seine Seite Informationisbeautiful.net große Mengen von Informationen aus dem Internet, um sie visuell aufzubereiten. So wird plötzlich klar, welche IT-Unternehmen sich gegenseitig gerade gegenseitig verklagen, oder wie sich die Debatte um Wikipedia-Einträge im Laufe der Jahre verändert hat.

Für Soziologen und Liebhaber von Partywissen wird es interessant, sobald sich Datenmagier wie McCandless mit zwischenmenschlichen Beziehungen beschäftigen. Derzeit macht eine Grafik im Netz die Runde, die der Journalist bereits im August bei der Ted Conference vorstellte (siehe Video). Darin geht es darum, wann sich Facebook-Nutzer trennen.

Hierfür wertete McCandless 10.000 öffentlich einsehbare Status-Updates auf der Plattform aus, welche die Worte "breakup" oder "broken up" enthielten. Der Analyse zufolge (Grafik hier) ist die erste Hälfte des März die beliebteste Trennungszeit - US-Studenten gehen hier in die Frühlingsferien.

Während später im Frühjahr und im Verlaufe des Sommer relativ wenige Trennungs-Meldungen auftauchten, fand ein weiterer Anstieg im Spätherbst statt: Von Anfang November bis zwei Wochen vor Weihnachten ziehen einige Nutzer offenbar nochmals Beziehungsbilanz und in vielen Fällen auch Konsequenzen, wohingegen von Heiligabend bis Silvester die wenigsten Trennungen im ganzen Jahr zu verzeichnen sind.

Die Statistik, so merken Kritiker an, ist stark vom Kalender der US-Universitäten abhängig und kann deshalb nicht als allgemein gültig gelten - zumal viele der 500 Millionen Facebook-Nutzer ihre Status-Updates in einer anderen Sprache verfassen.

Wo Singles im Netz lügen

Facebook ist allerdings nicht die einzige Quelle, aus der sich Informationen über Beziehungen herausfinden lassen. Die amerikanische Online-Datingseite OKCupid bereitet in einem Blog bereits länger anonym erhobene Statistiken zu seinen Nutzern auf.

So verglichen die Verantwortlichen beispielsweise die angegebene Anzahl bisheriger Sex-Partner mit dem verwendeten Smartphone-Betriebssystem. Das Resultat: Im Alter von 30 Jahren gaben iPhone-Nutzer durchschnittlich elf Partner an, Blackberry-Nutzer lagen bei einem Schnitt von 8,45, Besitzer eines Android-Handys bei sechs.

Auch die Lügen bei Online-Partnerschaftsseiten legen die OKCupid-Daten offen: So schummeln Männer bei ihrer Körpergröße und machen sich durchschnittlich um fünf Zentimeter größer als sie sind; auch Frauen helfen bis zu einer gewissen Körpergröße nach.

Und: Je attraktiver ein Foto, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass es bereits veraltet ist. Eine Wahrnehmung, die auch Facebook-Nutzern nicht unbekannt sein dürfte.

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