Spaßverderber:Philips-Patent soll Umschalten in Werbepausen verhindern

Werbepausen in Filmen sind für die meisten Zuschauer ein Gräuel. Meist wird die Zeit genutzt, Knabberzeug und frische Getränke zu besorgen, auch der Gang zur Toilette kann währenddessen prima erledigt werden. Andere Anwender schalten einfach um, oder spulen (bei aufgenommenen Sendungen) einfach vor. Philips will dem ein Ende bereiten und hat ein entsprechendes Patent eingereicht.

Markus Pilzweger

Starten bei den privaten TV-Sendern die Werbeblöcke, geht ein Ruck durch Deutschlands Wohnzimmer - in Richtung Fernbedienung. Meist werden die ungeliebten Spots einfach weg gezappt, oder vorgespult, sollte der Film aufgezeichnet sein. Dass dies den Verantwortlichen der Industrie nicht passt, ist klar, aber ändern können sie es auch nicht.

In Kooperation mit  PC-Welt

Philips will sich dieses Problems annehmen und hat ein Patent eingereicht (Advertisement Controller), das eine Technologie beschreibt, die das Umschalten verhindert, während ein Werbeblock ausgestrahlt wird. Auch das Vorspulen von aufgezeichneten Programmen, um Spots zu überspringen soll mit dieser Technik auf MHP-Basis verhindert werden. Anwender sollen aber dennoch Werbung überspringen können - wenn sie eine Gebühr entrichten.

Die Technologie könnte beispielsweise in Form einer Settopbox Einzug in die Wohnzimmer halten. Das Gerät würde dann über ein spezielles Signal (Flag), das in die TV-Übertragung integriert ist, erkennen, wann ein Werbeblock beginnt und ein Umschalten auf einen anderen Kanal unterbinden. Der Anwender soll dabei zuvor darauf hingewiesen werden, dass er die Werbung ansehen muss, um den ausgestrahlten Film ansehen zu können. Unternimmt der Anwender nichts (schaltet er also vor Beginn des Films nicht um oder den TV aus), wird dies als Einwilligung gewertet und ein Umschalten bei folgenden Pausen wird verhindert. Ähnlich funktioniert das Ganze bei aufgezeichneten Sendungen.

Darüber hinaus soll es die Technologie den Anwendern auch erlauben, Werbeblöcke zu überspringen beziehungsweise umzuschalten - wenn er eine Gebühr an den jeweiligen Fernsehsender zahlt. Ob diese Technologie jemals zum Einsatz kommen wird, bleibt abzuwarten. Und dass sie von den Anwendern auch akzeptiert wird, ist mehr als fraglich.

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