Sicherheit im Internet:Welcher Passwort-Typ sind Sie?

Faul, nerdig oder vergesslich: Wie verhalten Sie sich, wenn es um Ihre Passwörter geht? Fünf Typen im Überblick.

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Der Faule

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Quelle: SZ

Er macht es sich gern einfach. Und das im analogen wie im digitalen Leben. Er hat sein Konto bei der Bank, wo seine Eltern auch sind. Er fährt das Auto, das sein bester Freund für gut befunden hat. Und als Passwort? Da nimmt er natürlich den Namen seines Fußballvereins: Der fällt ihm wirklich in jedem Zustand noch ein. Und es ist auch seit 20 Jahren schon derselbe.

Sein Vorteil: Vergessen kann er das Passwort nicht. Weil es so naheliegend ist - aber auch, weil er es so häufig eingibt. Schließlich verwendet er stets das gleiche Passwort, egal ob er sich beim nächsten angesagten sozialen Netzwerk anmeldet oder per Online-Banking den Kontostand kontrolliert.

Sein Nachteil: Das Passwort ist so naheliegend, dass selbst Menschen es erraten können, die ihn erst seit zwei Stunden kennen. Sie müssen nur auf den Fanschal um seinen Hals schauen.

Lea Hampel (Texte) und Sead Mujic (Illustrationen)

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Der Neunmalkluge

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Quelle: SZ

Klar, den Hochzeitstag nimmt ja jeder. Oder auch den Vornamen der Ehefrau. Nicht so der Neunmalkluge. Der ist da deutlich raffinierter. Oder er hält sich dafür. Er nimmt als Passwort den zweiten Vornamen der Ehefrau. Oder, wenn sie nun mal nur einen hat, dreht er den wenigstens um. Er beantwortet selbst gestellte Sicherheitsfragen wie "Welche Form hat der Mond?" mit: eckig.

Sein Vorteil: Der Kollege im Büro kommt vermutlich nicht so schnell auf das Passwort, sollte er es mal probieren. Und leicht zu merken ist es auch noch.

Sein Nachteil: Für Menschen aber, deren Beruf es ist, E-Mail-Fächer zu hacken, ist es nur eine Sache von Sekunden, ganze Wörter, die es wirklich gibt, zu erraten. Das Passwort ncc1701 steht übrigens in einer Liste derer, die weltweit am meisten benutzt werden und deshalb auch am unsichersten sind. Es ist die Nummer des Raumschiff Enterprise.

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Der Nerd

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Quelle: SZ

Das Darknet ist sein zweites Wohnzimmer. Der Nerd verbringt seine Wochenenden auf Games Conventions. Für Menschen, die Windows nutzen oder auch ein Gerät von Apple, hat er nur Verachtung übrig. Er selbst hat natürlich sein eigenes Betriebssystem programmiert. Und auch sein Passwort ist Ausdruck dieses Expertentums: raffiniert beziehungsweise kompliziert.

Sein Vorteil: Selbst die Nerds, mit denen er die Wochenenden auf Games Conventions verbringt und die sich mit Hacken ein nettes Taschengeld verdienen, kommen nicht an seine E-Mails.

Sein Nachteil: Das Passwort ist so lang, dass Myspace nicht mal so viele Stellen vorgesehen hat. Hinzu kommt: Die Kombination aus Zahlen, Groß- und Kleinbuchstaben sowie Sonderzeichen ist nur etwas für Momente höchster Konzentration. Die ist nach fünf Stunden Zocken aber nicht immer vorhanden.

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Der Vergessliche

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Quelle: SZ

Seinen Hochzeitstag vergisst er regelmäßig. Und selbst guten Freunden gratuliert er mit Verspätung zum Geburtstag. Irgendwann, als er sich beim dritten Anbieter einer E-Mail-Adresse angemeldet hat, da hat er einfach aufgegeben. Handyzugangscode, Bank-Pin, Facebook-Passwort - wer soll sich das denn alles merken? Und das, wo es doch den tollen "Passwort-vergessen"-Button gibt. Auf den klickt der Vergessliche im schlimmsten Fall mehrmals täglich.

Sein Vorteil: Niemand kann seine Passwörter erraten. Denn in Wahrheit hat er keines davon länger als 24 Stunden.

Sein Nachteil: Mal schnell nachschauen, wo man für das Treffen verabredet war? Geht nicht - oder geht nur, wenn man Geduld hat. Denn wenn man den Zugang zu Facebook jedes Mal neu beantragen muss, dann dauert das.

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Der Analoge

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Quelle: SZ

Seine Handynummer klebt, von zahlreichen angegilbten Streifen Tesafilm fixiert, auf der Rückseite seines Telefons. Er besitzt sogar noch einen Kalender aus Papier. Der Analoge ist es ganz und gar nicht gewohnt, sich Details zu merken, die in Pixelform auf Bildschirmen auftauchen. Seine Pin für den Bankautomaten findet sich deshalb mit großer Wahrscheinlichkeit auf einem sichtlich gealterten Post-it im Geldbeutel. Die Zugangsdaten für all die Programme im Büro hat er immerhin in der Schublade versteckt.

Sein Vorteil: Er hat Gehirnkapazitäten für Wesentliches frei.

Sein Nachteil: Verliert er den Merkzettel einmal, dann ist er aufgeschmissen - zumal sich darauf vermutlich auch andere geheime Zugangsdaten befinden. Daneben steht zum Beispiel: der Geheimcode seiner Kreditkarte.

© SZ vom 07.11.2015/sawe
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