Science-Fiction-Blockbuster:Die Zocker-Welt im StarCraft-Fieber

Das Warten hat ein Ende: Nach mehr als zwölf Jahren erscheint die Fortsetzung des legendären Echtzeitstrategiespiels StarCraft. Kann sie die Erwartungen von Millionen Fans erfüllen? Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Johannes Kuhn

Mit Mitternachtsverkäufen und Fanpartys hat der Videospielhersteller Activision Blizzard die lange Wartezeit beendet: Mehr als zwölf Jahre nach der Veröffentlichung des Echtzeit-Strategiespiels StarCraft erschien am Dienstag der Nachfolger StarCraft II - Wings of Liberty. Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Starcraft II

Screenshot StarCraft II: Nach zwölf Jahren Wartezeit soll die Kasse klingeln.

(Foto: Screenshot: Acitivision)

Um was geht es bei StarCraft?

StarCraft ähnelt nicht nur vom Namen her dem anderen Steckenpferd von Activision Blizzard, dem Multiplayer-Strategiespiel Warcraft. Auch bei StarCraft sind zehntausende Spieler über das Internet miteinander verbunden und können in Achtergruppen gegeneinander kämpfen oder gemeinsam Missionen erfüllen. Handlungsort des Spiels ist der Weltraum, wo im 26. Jahrhundert drei verschiedene Völker mit verschiedenen Eigenschaften gegeneinander kämpfen.

Was macht die Faszination aus?

Neben der Gruppenerfahrung, die der Multispieler-Modus bietet, schwärmen StarCraft-Spieler immer wieder von den unterschiedlichen Eigenschaften der verschiedenen Völker. Diese sorgen dafür, dass stets neue Taktiken angewendet werden müssen. Über Erweiterungen mit neuen Missionen hat es Activision Blizzard bislang geschafft, das Interesse trotz des hohen Alters des Spiels konstant hoch zu halten.

Vor allem in Asien ist StarCraft ein Hit: In Südkorea sind die besten Spieler Stars, Turniere verfolgen oft tausende Menschen - selbst zum Public Viewing trifft sich die Fangemeinde. Bei Computerspiel-Weltmeisterschaften ist StarCraft bereits lange eines der Wettkampf-Spiele.

Was ist neu bei StarCraft II?

Das Spielprinzip bleibt gleich, die Völker Terraner, Protoss und Zerg streiten weiterhin um die Vormacht im Universum. Grafisch wird das Spielgeschehen künftig etwas dreidimensionaler präsentiert, die Steuerung soll ebenso wie die Geschichte mit mehr Details aufwarten. Die Handlung schließt im Einzelspielermodus dort an, wo die letzte Erweiterung des Vorgängers aufhörte. "Wings of Liberty" ist der erste Teil von StarCraft II, bei ihm stehen die Terraner im Mittelpunkt. Die nächsten beiden Teile werden sich auf die anderen Völker konzentrieren.

Für welche Geräte erscheint StarCraft II?

StarCraft erscheint exklusiv für PC und Mac. Die Standardversion ist vom Hersteller mit einer Preisempfehlung von 60 Euro angegeben, doch die meisten Einzelhändler verkaufen das Spiel bereits ab 39 Euro. Für die Sammlerbox mit Extras wie Soundtrack und Bildband sind 86 Euro fällig, der Online-Download kostet 60 Euro.

Die ersten Reaktionen der Spieler

Was hat es mit Battle.net auf sich?

Battle.net ist die Online-Plattform, auf der sich StarCraft-Spieler treffen um zu diskutieren oder gegeneinander anzutreten. Der Zugang erfolgt über die Registrierungsnummer des Spiels.

Activision Blizzard hatte zunächst vorgesehen, die Spieler dort nur noch mit Klarnamen diskutieren zu lassen; nach heftigem Protest wurde die Idee wieder fallengelassen. Eine Verknüpfung ermöglicht es Battle.net-Nutzern, ihre Facebook-Freunde zum Spiel einzuladen. Es wird erwartet, dass Battle.net-Mitglieder künftig über Facebook auch zusätzliche virtuelle Waffen für StarCraft und andere Spiele kaufen können. Battle.net hatte in der Vergangenheit immer wieder mit Passwortdiebstählen zu kämpfen gehabt.

Wie sind die ersten Reaktionen?

Activision Blizzard hat keine Vorab-Exemplare an Pressevertreter und Testblogger herausgegeben. Die ersten Reaktionen der Spieler in Foren und Twitter sind jedoch bislang recht positv: Vor allem die größere Auswahl an Strategien und Missionen, sowie die verbesserte Animation und der Multiplayer-Modus stoßen auf große Zustimmung. Zwischensequenzen und Dialoge hinterlassen hingegen einen gemischten Eindruck, viele bemängeln, dass die Grafik trotz 3-D-Darstellung nicht auf der Höhe der Zeit sei. Kritik erhält auch die deutsche Synchronisierung.

Wie steht es mit Starcraft und Computerspielsucht?

Wenn es um Computerspielsucht geht, wird immer wieder das Beispiel eines koreanischen Mannes genannt, der nach 50 Stunden ununterbrochenen StarCraft-Spielens an Herzversagen starb. Tatsächlich besitzt das Spiel ein Suchtpotential, das manche Menschen ganze Nächte durchzocken lässt - jedoch ist nicht jeder dafür anfällig.

Wie teuer war die Entwicklung?

Bislang ist nicht bekannt, wie teuer die Entwicklung war. Allerdings wurde das Spiel bereits vor zwei Jahren angekündigt, was auf Verzögerungen und damit Zusatzkosten schließen lässt. Acitivision Blizzard setzt große Hoffnungen in StarCraft II: Alleine in den USA gab es bereits vor der Veröffentlichung 800.000 Vorbestellungen. Das Analystenhaus Jaco Partners rechnet, dass der Spielehersteller alleine in diesem Bilanzjahr sieben Millionen Exemplare von StarCraft II umsetzen könnte. Dies entspräche einem Profit von 171 Millionen Dollar.

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