Schlappe für Softwareriesen:Microsoft ändert den Internet Explorer

Patentstreit: Microsoft wird bei Internet Explorer die Art und Weise ändern, wie der Browser mit ActiveX-Controls und Java-Applets umgeht. Bisher starten die interaktiven Inhalte sofort beim Besuch einer Website. Künftig wird der Anwender einen Klick mehr machen müssen

Panagiotis Kolokythas

Microsoft reagiert mit der Änderung im Internet Explorer auf eine Klage durch Eolas, die sich schon seit Jahren in die Länge zieht. Ein Patent von Eolas regelt den automatischen Start von Web-Applikationen auf einer Website.

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Eolas wirft Microsoft schon seit dem Jahr 1999 vor, dieses Patent zu verletzen. Ein Gericht hatte zugunsten von Eolas entschieden und Microsoft zu einer Strafe von 520 Millionen US-Dollar verurteilt. Microsoft hatte damit argumentiert, dass das Patent ungültig sei. Das Verfahren wird irgendwann 2006 neu aufgerollt werden.

Präventiv führt Microsoft schon mal die Änderung im Internet Explorer durch. Der zusätzliche Mausklick seitens der Anwender soll dafür sorgen, dass das betreffende Patent nicht mehr verletzt wird. Erst nach dem Mausklick startet künftig die Web-Applikation. Diese wird zwar schon beim Besuch der Website geladen, eine Interaktion mit ihr (etwa ein Musikplayer oder ein Flash-Spiel) ist aber nur nach dem Extra-Klick möglich.

Das Update für den Internet Explorer 6 wird Anfang Januar ausgeliefert werden. Das in Windows Vista enthaltene und auch für Windows XP erhältliche Internet Explorer 7 wird die Änderung schon im Auslieferungszustand an Bord haben. Entwickler erfahren auf dieser Seite was sich für sie ändert und welche Dinge bei der Entwicklung zu berücksichtigen sind.

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