"Ristome" statt Quertz:Schneller schreiben

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Zwei Hamburger Schüler haben die Zeichen auf der PC-Tastatur umsortiert und damit die Schreibgeschwindigkeit um ein Viertel gesteigert.

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Mehr als hundert Jahre lang blieb die Buchstabenordnung auf der Tastatur von Schreibmaschinen und später von PCs unverändert. Nun haben die Hamburger Schüler Nils Peter Stoye, Torsten Rieger und Justus Menzel das alte System komplett umsortiert.

Herkömmliche Qwertz-Tastatur (Foto: Foto: ddp)

Damit ist es ihnen gelungen, die Schreibgeschwindigkeit um ein Viertel zu steigern. Mit einem selbst entwickelten Analyseprogramm fanden die Schüler heraus, welche Zeichen und Buchstabenkombinationen im Deutschen am häufigsten benutzt werden.

Daraufhin rückten sie etwa die wichtigen Buchstaben "e" und "n" vom Rand in die Mittelreihe der Tastatur. Auch die Stärke der einzelnen Finger berücksichtigten die Schüler bei der neuen Tastenbelegung. "Bis auf das ,q' haben wir alle Plätze verändert", berichten die jungen Wissenschaftler, deren Erfindung bei "Jugend forscht" ausgezeichnet wurde.

Ob das neue System mit dem Namen Ristome die alte Qwertz-Tastatur tatsächlich ablösen wird, bleibt allerdings abzuwarten.

Auch einem ähnlichen Projekt vom Anfang des 20. Jahrhunderts war wenig Erfolg beschieden. Ein Team um den US-amerikanischen Psychologen und Pädagogikprofessor August Dvorak hatte in den 30er Jahren unter ähnlichen Voraussetzungen die Anordnung der Buchstaben verändert - allerdings ohne ein EDV-gestütztes Analyseprogramm.

Es gibt zwar Anwender, die das Dvorak-System benutzen, allerdings hat sich das System nie großflächig durchsetzen können. Mit den meisten PC-Tastaturen lassen sich neue Buchstabenanordnungen aber relativ leicht realisieren.

Die Plastikkappen können meist mit einem Schraubenzieher leicht abgehoben werden. Außerdem braucht es noch eine im Computer hinterlegte Übersetzungstabelle, die dafür sorgt, dass der korrekte Buchstabe ausgegeben wird, wenn man eine bestimmte Taste drückt. Dateien für alternative Tastaturlayouts mit entsprechender Anleitung gibt es im Internet.

© SZ vom 2.6.2005, ergänzt am 2.6.2005 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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