Rechte-Streit:US-Softwarehaus will Gebühren für Linux kassieren

Das amerikanische Software-Haus SCO macht bei kommerziellen Linux-Nutzern die Zahlung von Lizenzgebühren geltend. Der in Briefen an Unternehmen in aller Welt bekräftigte Anspruch wird abgeleitet aus den Rechten am "Unix System V", die 1995 von Novell erworben wurden.

SCO erklärte, dass Linux eine "nicht genehmigte Ableitung" von Unix sei. Im März verklagte SCO schon den im Linux-Geschäft besonders aktiven IBM-Konzern auf Zahlung von einer Milliarde Dollar.

SCO (Santa Cruz Operation) wurde 2001 von der Linux-Firma Caldera übernommen, die im vergangenen Jahr in The SCO Group umbenannt wurde.

Caldera hat selbst jahrelang Linux mitentwickelt, sich jetzt aber von seinem Linux-Geschäft distanziert und erklärt, dass es künftig den Schwerpunkt auf Unix legen will.

Dieses Betriebssystem wurde 1969 von Mitarbeitern der Bell Labs von AT&T entwickelt, das die Rechte 1992 an Novell verkaufte. Linux wurde ab 1991 als eigenes Betriebssystem entwickelt, das die zuvor auf Großrechner beschränkten Unix-Funktionen auf den PC übertrug.

Seit einigen Jahren wird das freie Betriebssystem Linux auch zunehmend kommerziell genutzt.

Linux-Begründer Linus Torvalds erklärte in einem E-Mail-Interview, er würde zu gern wissen, welche Teile des Unix-Quellcodes denn angeblich übernommen worden seien.

Er vermute, dass es SCO nur darum gehe, Angst, Unsicherheit und Zweifel in die Linux-Gemeinde zu tragen. Kritiker aus der Open-Source-Szene erklärten, die Investoren bei SCO wollten mit der Kampagne eine profitable Entwicklung ihrer Anteile sicher stellen. SCO-Vorstandschef Darl McBride sagte hingegen, es sei wichtig, dass die Linux-Nutzer in dieser Frage informiert seien.

(sueddeutsche.de/AP)

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