Praxistest:So funktioniert der "wartungsfreie" PC von Xompu

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Softwareupdates, Firewalls, Virenschutz? Alles nicht nötig, verspricht Xomput. Der "wartungsfreie PC" des Münchner Herstellers soll ein Rundumsorglos-Paket sein. Doch hält das Gerät, was die Macher versprechen?

Helmut Martin-Jung

Einen Computer, ja den hätte man schon gerne, aber man hört doch so viel: Kriminelle, die es auf Daten abgesehen haben, Abstürze, bei denen alles gelöscht wird und dann diese ständigen Updates. Und würde man sich überhaupt zurechtfinden auf so einem neumodischen Gerät? Solche Fragen treiben die Zielgruppe um, auf die es Xompu abgesehen hat. Für sie bietet die Münchner Firma den "wartungsfreien PC" an. Aber kann es einen solchen überhaupt geben? Wir haben es ausprobiert.

Der "wartungsfreie PC" von Xompu. (Foto: Xompu)

Unser Testgerät war ein handelsübliches HP-Notebook (Modell 635 E2), das es im Onlinehandel für gut 300 Euro zu kaufen gibt. Kein Renner, aber mit Doppelkernprozessor und mattem Bildschirm durchaus tauglich für alltägliche Aufgaben wie Internet, Mail und Textverarbeitung.

Software und Service

Eigentlich ist es auch nahezu egal, mit welcher Hardware man arbeitet - das Entscheidende sind ohnehin Software und Service. Xompu setzt auf ein maßgeschneidertes System auf der Basis des freien Betriebssystems Linux, an dem der Nutzer selbst gar nichts ändern kann. Falls das nötig sein sollte, wendet man sich an den Service.

Der Basisservice ist dabei im Preis inbegriffen - so lange man das Gerät nutzt. Dabei geht es um mehr als nur Hilfe bei alltäglichen PC-Wehwehchen. Die persönlichen Daten liegen nämlich nicht bloß auf dem jeweiligen Rechner, sie werden über das Internet

Aber nicht nur das: Meldet man sich auf einem anderen von Xompu betreuten Rechner mit seiner Kennung an, stehen die persönlichen Daten ebenfalls zur Verfügung - so, als würde man an seinem eigenen Gerät arbeiten. Der Dienstleister kümmert sich außerdem um Dinge wie Firewall, Virenschutz und hält die Software auf dem neuesten Stand.

Das erklärt, wieso derselbe PC bei Xompu 459 Euro statt 300 Euro kostet. Wer über den Basisservice hinaus Unterstützung durch eine telefonische Hotline oder per E-Mail benötigt, kann zusätzlich mehr Serviceleistung buchen, das Premiumpaket mit unbegrenztem E-Mail-Service und 15 Minuten Telefon-Unterstützung pro Monat etwa kostet 239 Euro pro Jahr.

Keine Sorgen mehr

Dass Xompu auch seine Benutzeroberfläche als nutzerfreundlich preist, lässt sich nicht so ganz nachvollziehen. Mehr als eine Regal genannte Leiste am Rand, in die man Icons der am häufigsten verwendeten Programme packen kann, ist da nicht, dazu gibt es einige Links auf die wichtigsten Ordner. Das hinterlässt einen Eindruck, der zwischen lieblos und handgeschnitzt changiert.

Wer aber froh ist, wenn ihm jemand dauerhaft die Sorge um den PC abnimmt, der wird sich mit diesem Design abfinden. Wichtig ist eben doch erst einmal, dass alles funktioniert. Und dass man jemanden hat, wenn es mal nicht so ist.

© SZ vom 16.4.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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