Präsentation:Apple stellt scharf

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Apple Event 22. Oktober 2013 im Yerba Buena Center for the Arts (Foto: Screenshot)

Noch belegt Apple den ersten Platz auf dem Tabletmarkt, aber der Vorsprung schwindet. Das Unternehmen reagiert: Es stellt zwei iPad-Versionen vor. Das iPad mini hat nun auch ein Retina-Display. Die Präsentation zum Nachlesen.

Von Helmut Martin-Jung

Tablets sind der Markt, dessen Wachstumraten 2013 am stärksten steigen. Die Marktforschungsfirma Gartner schätzt in einer aktuellen Analyse, dass 2013 insgesamt 184 Millionen Tablets verschifft werden, das entspräche einer Steigerung von 53 Prozent. Einer Schätzung von IDC zufolge sind knapp ein Drittel aller verkauften Tablets aktuell iPads. Die Konkurrenz verringert diesen Abstand allerdings zusehends, Samsung kommt aktuell auf einen Marktanteil von 18 Prozent.

Seine Spitzenposition im Tabletmarkt versucht Apple nun mit einer neuen iPad-Generation zu verteidigen. Das große Modell wurde deutlich dünner, leichter und leistungsstärker gemacht, sagte Marketingchef Phil Schiller in San Francisco. Und bekam den neuen Beinamen iPad Air. Äußerlich wurde das große Modell mit schmalen Seitenrändern an das Design des iPad mini angepasst. Es ist jetzt nur noch 7,5 Millimeter dick statt zuvor 9,4 Millimetern. Das Gewicht wurde von 700 auf 500 Gramm gesenkt. Der Preis beginnt wie bisher bei 499 Dollar. Marktstart ist am 1. November.

Das iPad mini wurde wie erwartet mit einem Display mit höherer Auflösung aufgerüstet. Es hat jetzt genauso viele Pixel im Bildschirm wie das große Modell. Beide Versionen bekamen den gleichen schnellen Chip, den Apple in sein Flaggschiff-Smartphone Phone 5s einbaut. Der Preis für das einfachste Modell des iPad mini stieg von 329 auf 399 Dollar. Zugleich behält Apple auch die bisherige Version im Programm und verkauft sie jetzt ab 299 Dollar. Apple ist damit weiterhin teurer als die Konkurrenz. So verkaufen Google und Amazon ihre 7-Zoll-Tablets, die noch etwas kleiner als das iPad mini sind, bereits ab 229 Dollar.

Im Wettbewerb um die Vorherrschaft auf dem PC-Markt machte Apple eine klare Kampfansage an Microsoft: Das Betriebssystem für Mac-Computer ist jetzt kostenlos. Die neue Version des Systems OS X mit dem Codenamen "Mavericks" sollte noch am Dienstag verfügbar sein, kündigte Software-Chef Craig Federighi an. Die Upgrades zählten bisher zu den umsatzstärksten Software-Angeboten von Apple. Für Microsoft ist der Verkauf der Windows-Software nach wie vor eine zentrale Geldquelle.

Das "Mavericks"-System soll unter andrem durch eine intelligentere Verteilung der Ressourcen des Computers die Batterielaufzeit verbessern und zusätzliche Kapazitäten freisetzen. Außerdem bringt Apple seinen Kartendienst und den Buch-Store auf den Mac.

Zugleich erneuerte Apple die Modellpalette seiner Macbook-Pro-Notebooks. Der Preis für das Modell mit Retina-Display mit besonders hoher Auflösung wurde um 200 Dollar auf 1299 Dollar gesenkt. Der PC-Markt schrumpft gerade, weil viele Nutzer lieber zu Smartphones und Tablets greifen, auch Apple ist davon betroffen.

Der neue leistungsstarke Mac Pro, der auf professionelle Anwender zum Beispiel im Video-Bereich ausgerichtet ist, wird im Dezember für 2999 Dollar auf den Markt kommen. Apple hatte seinen Spitzen-Rechner mehrere Jahre lang nicht aktualisiert. Jetzt kommt ein komplett neu entwickeltes Gerät in einem Gehäuse, das wie ein schwarzer Zylinder aussieht. Es wird in den USA zusammengebaut.

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