Online-Speicherdienst "Drive":Google soll Konkurrenten für Dropbox und iCloud planen

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IT-Gigant Google will sich offenbar das Geschäft mit den Online-Speicherdiensten nicht entgehen lassen. Wie das "Wall Street Journal" berichtet, steht das Unternehmen kurz vor der Veröffentlichung des Cloud-Schließfachs "Google Drive".

Der US-Internetkonzern Google plant offenbar einen eigenen Cloud-Speicherdienst. Wie das Wall Street Journal unter Berufung auf Firmenkreise berichtet, steht das Unternehmen kurz davor, das Angebot mit dem Namen "Drive" auf den Markt zu bringen.

Drive soll es ermöglichen, Fotos, Dokumente und Videos auf Google-Servern zu speichern und über verschiedene Endgeräte abzurufen. Wer zum Beispiel unterwegs mit seinem Smartphone Fotos aufnimmt, kann diese über eine Drive-App auf sein Konto hochladen und einen Download-Link an Freunde senden, die sich die Bilder dann sofort ansehen können.

Mit Drive würde Google ein direktes Konkurrenzprodukt zum beliebten Webspeicherdienst Dropbox anbieten. Derzeit sind etwa 50 Millionen Nutzer bei Dropbox registriert, vier Prozent davon bezahlen für den Service 10 oder 20 Euro pro Monat, weil sie mehr als die kostenlosen zwei Gigabyte Speicherplatz benötigen. Google will offenbar diesen Preis unterbieten, berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Der Dienst soll in den kommenden Wochen oder Monaten starten. Google hat die Angelegenheit bislang nicht kommentiert.

Auch iCloud und Skydrive sind Konkurrenten

Mit dem Drive würde Google seine Online-Speicher-Strategie und die Zentralisierung seines Angebots vorantreiben: Mit Google Docs haben Nutzer bereits heute die Möglichkeit, Dokumente online zu bearbeiten und zu speichern; der Fotodienst Picasa erlaubt das Sichern von Bildern und Videos; in den USA können Nutzer von Google Music ihre MP3s im Web speichern und online abrufen. Mit Google Drive dürfte das Unternehmen die Online-Verwaltung von Dateien vereinheitlichen.

Der Dienst stünde auch in Konkurrenz zu Apples iCloud-Dienst sowie Microsofts Sky Drive. Bei beiden Konkurrenzprodukten können Nutzer jeweils fünf Gigabyte kostenlos online speichern.

Berichten zufolge arbeitete der amtierende Google-Chef Larry Page bereits 2007 an diesem Dienst, der intern den Namen "G Drive" trug. Wie der Autor Steven Levy in seinem Buch "In The Plex" schreibt, wurde die Idee allerdings damals auf Eis gelegt: Die Google-Verantwortlichen befanden, das Konzept einer Datei sei in einer komplett vernetzten Welt veraltet.

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