Online-Erpressung:Angriffe auf Domain-Parkplätze

Betreiber von Web-Diensten für den Handel mit Domains sind Ziel von verteilten Angriffen

Frank Ziemann

Mehrere Handelsplattformen für die Vermarktung geparkter Domains werden mit DDoS-Angriffen (Distributed Denial of Service) überzogen. Dies berichtet der Internet-Dienstleister Netcraft. Unter anderen sind Sedo und Parking Site, zwei der größten Domain-Parkplätze, von diesen Angriffen betroffen.

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Die Betreiber dieser Portale bieten ein Plattform zum An- und Verkauf von Domains an. Zwischengeparkte Domains werden von den Betreibern der Portale mit Werbebannern bestückt und so optimiert, dass sie möglichst viele Besucher anziehen. Die Werbeeinahmen werden dann zwischen dem Betreiber und den Domain-Eignern aufgeteilt.

Das zu United Internet gehörende Unternehmen Sedo berichtete bereits vor einer Woche im Forum "Domain State" über massive Angriffe, die von Botnets ausgingen. Um ein Bild von der Größenordnung zu geben schrieb ein Mitarbeiter im Forum, die Flut der Pakete sei so groß, dass man etwa 200 zusätzliche Server benötigen würde, um den eingehenden Datenverkehr zu bewältigen.

Ein paar Tage später begannen ähnliche Angriffe auf Parking Site, die daraufhin auf einen anderen Provider auswichen. Sedo hingegen begegnete den Attacken mit dem Einsatz von Filtern, die bestimmte Sub-Netze aussperrten, sodass die Last auf den Servern gemildert wurde. Inzwischen haben die Angriffe wieder nachgelassen.

Beide Unternehmen machten keine Angaben darüber, ob die Angreifer finanzielle Forderungen gestellt haben. Erpressung in Verbindung mit Angriffen auf die Erreichbarkeit von Websites ist mittlerweile ein lukratives Geschäftsfeld von Online-Kriminellen geworden.

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