Eigentlich ist "1-2-Switch" eine Demonstration dessen, was die Nintendo Switch dank HD-Vibration und Infrarot-Bewegungskamera alles kann. In der Minigame-Sammlung für zwei Spieler sind aber auch einige Spiele enthalten, die zumindest kurzzeitig ziemlich Spaß machen. Das Besondere an den Games ist, dass man den Fernseher zum Spielen selbst nicht braucht, sondern nur, um nachher die Ergebnisse anzuschauen.
Besonders beeindruckend ist ein Spiel, bei dem der Joy-Con zu einer virtuellen Holzkiste wird, in der sich eine bestimmte Anzahl von Kugeln befindet. Durch Neigen, Schwenken und Drehen der Box - beziehungsweise des Controllers - bewegen sich die Kugeln im Inneren der Box. Das fühlt sich erstaunlich echt an. Es gewinnt der Spieler, der die richtige Anzahl zuerst erraten hat.
Bei "Quick Draw" stehen sich die zwei Spieler gegenüber und schauen sich in die Augen - der Joy-Con wird zum Revolver. Sobald ein akustisches Signal ertönt, müssen beide Spieler die Waffe heben, zielen und abdrücken. Dabei kommt es nicht allein auf die Schnelligkeit der Spieler an, sondern auch, ob sie im richtigen Moment auf den Auslöser gedrückt haben; nämlich dann, wenn der virtuelle Revolver auf den Gegner gerichtet ist.
Ähnlich funktioniert das Samurai Training. Hier dient einer der beiden Controller als Holzschwert, das der Spieler auf den anderen heruntersausen lassen kann. Der andere Spieler muss versuchen das virtuelle Schwert rechtzeitig abzufangen, in dem er mit dem Controller in die Hände klatscht. Beide Spieler können ihre Bewegungen auch antäuschen.
Eher langweilig ist das Minispiel "Copy Dance", bei dem ein Spieler eine Pose vormacht, die der andere anschließend zu kopieren versucht. Danach werden die Rollen getauscht. Der Joy-Con in der einen Hand registriert die Bewegung, am Ende bewertet das Spiel, wer seine Sache besser gemacht hat. Letztendlich ist das Minispiel eine sehr abgespeckte Version von "Just Dance 2017", das ebenfalls für die Nintendo Switch erscheint.
Beim Kühemelken wird der Joy-Con zur Zitze eines Kuheuters. Die Spieler müssen die typische Handbewegung beim Melken imitieren, um in kurzer Zeit möglichst viel Milch zu gewinnen. Die Idee ist gut, das Spielprinzip bietet jedoch wenig Abwechslung und wird auf Dauer langweilig. Das Minigame Tresorknacken demonstriert die HD-Vibration der Nintendo Switch, allerdings nicht so eindrucksvoll wie das Kugeln-Raten: Die Spieler rotieren den Joy-Con, bis es klickt, um die nächste Sicherheitsstufe des Tresors freizuschalten.
Fazit: Die sechs Minispiele von "1-2-Switch", die wir testen konnten, sind teils richtig cool, teils ziemlich langweilig. Sind in dem Paket noch mehr Games wie das Cowboy-Shootout oder das Kugeln-Raten enthalten, ist das Spiel seine 50 Euro wert.