Nichts geht ohne Google:Der Daten-Moloch

Google wird zehn. Doch längst ist die Suchmaschine nicht mehr das Einzige, das aus dem Unternehmen in Kalifornien kommt. Eine Bilderschau.

Thorsten Riedl

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Google ist eigentlich eine Werbeagentur. Ein Blick auf die Bilanz der weltweit führenden Suchmaschine im Internet offenbart das Geschäft.

In den ersten sechs Monaten 2008 hat der Internetkonzern 97 Prozent seines Umsatzes in Höhe von 10,6 Milliarden Dollar mit Online-Anzeigen verdient. Die 65 Millionen Suchabfragen, die Google pro Stunde verarbeitet, dienen einem Zweck: die Nutzer zu einem Klick auf die Blöcke von vier Textzeilen neben den Suchergebnissen zu bewegen. Dort steht Reklame.

Wer welche Werbeposition auf den Ergebnisseiten erhält, entscheidet sich in einer Versteigerung der Suchbegriffe. Google verdient prächtig: 2,6 Milliarden Dollar im ersten Halbjahr.

Doch der Ruf der Datenkrake, der Google inzwischen anhängt, kommt nicht von ungefähr. Die Gewinne nutzt das Unternehmen, um in andere Bereiche vorzustoßen. Wer heute ins Netz geht, kommt kaum an Google vorbei. Ein Überblick der Aktivitäten.

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Werbung:

Das Internet ist nicht genug. Obwohl Google im Netz einen großen Anteil aller Werbeeinnahmen erhält und es hoher Zuwachsraten gibt, investieren Firmen hier zu Lande noch annähernd 90 Prozent der Werbebudgets in traditionelle Medien wie Fernsehen, Zeitschriften oder Radio.

Google versucht daher, in diese Bereiche vorzustoßen. In den USA hat der Konzern einen Vermarkter für Radiowerbung übernommen und versteigert jetzt Sendezeiten für Radiospots.

Gelingt der Vorstoß, würde Google zu einer allumfassenden Werbeagentur, die alle Kanäle abdeckt. Doch bislang müssen sich führende Agenturen wie Serviceplan oder Jung von Matt nicht allzu sehr sorgen: Das Vorhaben des Suchmaschinenbetreibers ist noch nicht von Erfolg gekrönt.

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Mobilfunk:

Noch gibt es so gut wie keine Werbung auf Mobiltelefonen. Doch das wird sich bald ändern. Von nahe Null auf elf Milliarden Euro soll der globale Umsatz mit Handy-Reklame bis 2011 steigen, so die Prognose des Marktforschungsinstituts Informa. "Die nächste große Werbewelle findet im mobilen Internet statt", sagt Google-Chef Eric Schmidt.

Schon heute gibt es mehr Handys als Computer mit Internetzugang. Kein Wunder also, dass sich Google rüstet. Mit Handy-Herstellern wie Nokia hat das Unternehmen bereits exklusiv vereinbart, dass auf den finnischen Mobiltelefonen Google als Suchmaschine vorinstalliert ist.

Damit nicht genug: Die Entwickler arbeiten an einem Betriebssystem für Handys. Noch in diesem Jahr sollen erste Gerät mit dem Android genannten System erhältlich sein.

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Software:

Microsoft hat nicht nur eine monopolähnliche Stellung beim Betriebssystem Windows - auch die Büroprogramme des Office-Pakets laufen weltweit auf den meisten Computern.

Google geht in die Offensive und hat mit Google Docs ein Software-Paket à la Microsoft mit einer Textverarbeitung ähnlich wie Word oder einer Tabellenkalkulation wie Excel.

Der große Unterschied: Die Programme müssen nicht mehr auf einem Computer installiert werden, sie laufen auf einem Rechner im Internet und werden mit dem heimischen Gerät über ein Navigationsprogramm wie dem Internet Explorer oder Firefox gesteuert. Dabei sind die Google-Programm im Gegensatz zu denen von Microsoft auch noch kostenlos.

Mit seinem eigenen Internetbrowser Chrome vollendet Google die Attacke. Das Programm zum Anzeigen von Internetseiten ist speziell dafür optimiert, die Netzsoftware von Google schnell und sicher abzuspielen. So gewinnt der Browser eine Bedeutung, die bislang dem Betriebssystem zugekommen ist.

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Suchgeräte:

Google macht sich Hoffnungen, seine Expertise im Bereich Suche an Firmen zu verkaufen. Der Konzern lässt ein Suchgerät herstellen, auf dem Google-Software läuft und mit dem Unternehmen den internen Bestand an Daten durchstöbern können.

In der Branche, die bisher solche Geräte anbietet, wird Google bislang als Konkurrent nicht ernst genommen. Die Algorithmen, die im Internet für die besten Ergebnisse sorgen, seien für Unternehmensdaten nicht ohne weiteres geeignet, heißt es.

Außerdem hätten die potentiellen Kunden die Sorge, dass vertrauliches Material ins Internet gerät. Google stört sich daran nicht und entwickelt weiter eigene Such-Hardware.

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