Neue Funktion für Facebook:Nutzer sollen Organspender werden

Wer einen Organspendeausweis hat und das der Welt mitteilen will, kann dafür jetzt Facebook nutzen. Das Netzwerk will so das soziale Bewusstsein seiner fast 900 Millionen Mitglieder schärfen.

Mirjam Hauck

Organspende

Wer Organspender ist, kann dies jetzt in den USA und Großbritannien bei Facebook veröffentlichen.

(Foto: dpa)

Bislang können Facebook-Nutzer in Ihrem Profil zeigen, wie es gerade um ihre Beziehung steht ("Es ist kompliziert") oder sagen, welche sexuellen Vorlieben sie haben. Nun hat Facebook-Gründer Mark Zuckerberg eine neue Funktion vorgestellt, mit der die Mitglieder noch mehr Privates veröffentlichen können, dabei aber zugleich der Ansicht sein können, Gutes zu tun.

In den USA und Großbritannien ist es nun möglich, einen Status zu veröffentlichen der anzeigt, dass man Organspender ist. Zudem verlinkt Facebook zu Organisationen, bei denen sich Nutzer als Organspender offiziell registrieren lassen können. Diese Funktion soll nach und nach auch für andere Länder freigeschaltet werden.

"Wir denken, dass Leute wirklich helfen können, das Bewusstsein für Organspenden zu schärfen", sagte Zuckerberg, der sich selbst als Organspender registrieren ließ, dem Fernsehsender ABC. Nutzer könnten durch ihre Freunde auf Facebook ermutigt werden, ebenfalls Spender zu werden

Gespräch mit der Freundin

Der 27-jährige Zuckerberg sagte, er habe sich nach Gesprächen mit seiner Freundin, einer Medizinstudentin, zu der neuen Funktion entschlossen. "Sie studiert jetzt Medizin", sagte Zuckerberg. "Sie wird Kinderärztin, darum drehen sich unsere Gespräche beim Abendessen oft um Facebook und die Kinder, die sie trifft."

Außerdem habe ihn seine Freundschaft mit dem im vergangenen Herbst verstorbenen Apple-Mitgründer Steve Jobs zu dem Projekt inspiriert, der 2009 eine neue Leber erhalten hatte.

Facebook-Konkurrent Google zeigte in der Vergangenheit ebenfalls großes Interesse an Gesundheitsthemen. Allerdings stellte das Unternehmen seinen Dienst Google Health Anfang 2012 wieder ein. Dort konnten Nutzer elektronische Patientenakten im Netz speichern, inklusive Laborwerte und Arztbesuchen. Allerdings hatten die Nutzer den Dienst doch nicht so angenommen, wie es sich der Internetriese erhofft hatte: "Wir haben aber keinen Weg gefunden, von dieser eingeschränkten Nutzung den Sprung in den Gesundheits-Alltag von Millionen von Menschen zu schaffen", hieß es damals auf dem Google-Blog.

Aber vielleicht kann Facebook, mit seinen weltweit derzeit rund 900 Millionen Nutzern, dieses bislang brachliegende Feld an Nutzerdaten jetzt erneut und erfolgreicher bearbeiten.

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