Facebook-Funktion "Senden":Wie kann ich einschränken, wer meine "Likes" sieht?

Facebook wird privater: Mit dem neuen "Senden"-Knopf können Nutzer einschränken, wer ihre Empfehlungen sehen kann. Doch was als Neuheit verkauft wird, hat viel mit geschicktem Marketing zu tun.

Vor einem Jahr führte Facebook den "Gefällt mir"-Knopf ein, nun modifiziert das Portal die Empfehlungsfunktion: Mit dem neuen "Senden"-Button können Nutzer Links, Bilder oder Videos empfehlen, ohne dass all ihre Kontakte dies sehen.

Facebook-Funktion "Senden": Facebook-Screenshot: Eine Frage des Marketings.

Facebook-Screenshot: Eine Frage des Marketings.

(Foto: AP)

Die Idee dahinter ist, dass Facebook längst nicht mehr nur ein Freundesnetzwerk ist, sondern Nutzer sich auch mit Geschäftskontakten und Bekannten dort vernetzen. Bereits vorher konnten Mitglieder ihren Kontakten Meldungen vorenthalten, die sie über die "Teilen"-Funktion veröffentlichten: Sie mussten sie in bestimmte Gruppen einteilen, denen sie beispielsweise den Blick auf ihre Pinnwand verwehren.

Der "Senden"-Knopf funktioniert anders: Hier veröffentlicht der Nutzer seinen Inhalt nicht mehr wie beim Klick auf "Teilen" auf seiner Pinnwand, sondern schickt ihn direkt an die gewünschten Empfänger. Hierfür erscheint nach dem Klick eine Liste mit den Freunden, aus denen einzelne Personen ausgewählt werden können.

Wer mit Freunden über eine private Facebook-Gruppe kommuniziert, kann diese ebenfalls anwählen. Neu ist, dass sich die Empfehlungen auch an E-Mail-Adressen verschicken lassen. Seitenbetreiber, die den "Gefällt mir"-Knopf installiert haben, können mit einer Ergänzung des Codes auch den "Senden"-Knopf aktivieren.

Die "Teilen"-Funktion dürfte damit bald überflüssig werden, mutmaßt Martin Weigert vom IT-Blog Netzwertig. Künftig dürften Facebook-Nutzer auf der einen Seite den "Gefällt mir"-Knopf nutzen, zum Beispiel auf Internetseiten mit Facebook-Integration oder bei Facebook-Gruppen. Er zeigt für alle sichtbar Interessen oder allgemeine Empfehlungen an. Der "Senden"-Knopf hingegen modifiziert nur, wer die veröffentlichten Inhalte sehen kann.

Der Knopf "hätte eigentlich auch problemlos seinen bisherigen Namen 'Share' oder 'Teilen' behalten können", so die Schlussfolgerung des Netzwertig-Autors. "Aber dann hätte man daraus wohl keine feine Pressemeldung machen und stolz Dutzende namhafter Launch-Partner präsentieren können."

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