Microsoft-Treff:Bill Gates war angeblich den Tränen nah

Bei einem vertraulichen Meeting von Microsoft-Spitzenmanagern soll es sehr emotional zugegangen sein.

Bill Gates habe unter Tränen beschrieben wie sich das Kartellverfahren gegen Microsoft auf sein persönliches Leben und seinen Arbeitsalltag ausgewirkt habe, berichtete das Wall Street Journal am Montag. Der emotionale Gefühlsausbruch des Microsoft-Gründers soll laut Angaben des Blattes bei einer internen Konferenz des Softwarekonzerns, an der 90 Spitzenmanager teilnahmen, Ende März dieses Jahres stattgefunden haben. Bill Gates hatte bei diesem Treffen vor, die Strategie von Microsoft gegen Vorwürfe aus den eigenen Reihen zu verteidigen.

Microsoft-Treff: Ob unter Tränen, emotional aufgewühlt oder leidenschaftlich. Bill Gates soll noch heute vor einem US-Bundesgericht aussagen.

Ob unter Tränen, emotional aufgewühlt oder leidenschaftlich. Bill Gates soll noch heute vor einem US-Bundesgericht aussagen.

(Foto: Foto: dpa)

Vor der Rede von Gates habe Microsoft-Verkaufsleiter Orlando Ayala indirekt das Verhalten der Microsoft-Führung kritisiert, berichtet das Wall Street Journal. Er sei nicht stolz darauf, was Microsoft zum Teil getan habe. Ayala appellierte dem Bericht zufolge an seine Kollegen, Microsoft müsse seine Produkte anders bauen und sein Verhalten gegenüber Kunden ändern.

In einem Interview am Sonntag sagte Ayala, er habe in seiner Präsentation auch betont, wie sehr er Microsoft liebe. "Ich bin der Überzeugung, dass die Firma die Kunden noch viel besser bedienen kann. Wenn ich aber nicht stolz (auf Microsoft) wäre, würde ich nicht für dieses Unternehmen arbeiten."

Die Zeitung berief sich bei ihrer Berichterstattung auf Teilnehmer der internen Microsoft-Konferenz, die von einem emotional aufgewühlten Bill Gates berichteten. Microsoft habe dieser Beschreibung widersprochen und stattdessen den Beitrag als "leidenschaftlich" charakterisiert.

Bill Gates soll noch im Lauf des heutigen Montags im laufenden Kartellverfahren gegen Microsoft vor einem US-Bundesgericht in Washington aussagen. Von dem persönlichen Auftritt von Gates vor dem Bundesgericht in Washington hängt nach Ansicht von Beobachtern maßgeblich der Ausgang des laufenden Kartellverfahrens ab. In der ersten Prozessrunde hatte Gates sich geweigert, persönlich im Gerichtssaal aufzutreten. Die auf Video aufgezeichnete Befragung von Gates erwies sich nach Ansicht von Experten als PR-Desaster für Microsoft.

(sueddeutsche.de/dpa)

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: