Microsoft:Gute Nachrichten für Hasser des Windows-10-Upgrades

  • Noch in dieser Woche soll die Aufforderung zum Windows-10-Upgrade, die viele Nutzer nervt, überarbeitet werden und klarere Auswahlmöglichkeiten bieten.
  • Seit Februar hatten sich viele Nutzer beschwert, dass bei einem Klick auf das "X" im Menüfenster das Upgrade automatisch startete.
  • Am 2. August soll Windows 10 mit einem Update deutlich verbessert werden.

Microsoft will die Upgrade-Politik für sein neues Betriebssystem Windows 10 nach vielen Beschwerden von Nutzern revidieren. "Wir haben hart daran gearbeitet, ihr Feedback aufzunehmen", sagte Terry Myerson, der für Windows zuständige Vizechef des Unternehmens, dem Tech-Blog The Verge. Noch in dieser Woche solle ein überarbeitetes Upgrade mit klaren Optionen an den Start gehen. Die Nutzer sollen sich dann entscheiden können, ob sie sofort auf Windows 10 wechseln, einen alternativen Zeitpunkt festlegen oder das kostenlose Angebot ablehnen wollten. Bisher hatte das Pop-up zum Upgrade viele irritiert.

Microsoft habe gelernt, dass sein Ziel, eine Milliarde Rechner mit Windows 10 auszustatten, es nicht wert sei, das Vertrauen der Kunden aufs Spiel zu setzen, schreibt The Verge. Seit Februar hatten sich viele Nutzer beschwert, dass bei einem Klick auf das "X" des Pop-ups, das zum Download auffordert, im Menüfenster das Upgrade automatisch startete. Normalerweise wird unter Windows ein Menü geschlossen, sobald man mit der Maus auf das "X" klickt. Das Verfahren war auch von Verbraucherschützern in Deutschland bemängelt worden, weil beim bisherigen Verfahren ungefragt riesige Dateien auf den Rechner der Anwender geladen wurden. Alles, obwohl die Kunden sich ja gar nicht für ein Upgrade auf Windows 10 entschieden hatten (mehr dazu hier).

10 000 Dollar für ungewolltes Update auf Windows 10

Im vergangenen Monat hatte Microsoft einer Nutzerin aus Kalifornien 10 000 Dollar zur Beilegung eines Rechtsstreits gezahlt. Die Frau aus Sausalito war vor Gericht gezogen, weil ihr Rechner nach einem "Zwangsupdate" für Tage unbrauchbar gewesen sei. Microsoft betonte allerdings, dass die Zahlung kein Schuldeingeständnis sei, sondern nur Kosten für einen weiteren Streit vor Gericht vermieden werden sollten.

Microsoft hatte Windows 10 am 29. Juli 2015 gestartet. Es läuft sowohl auf klassischen PCs wie auf Smartphones, Tablets, der Spielekonsole Xbox und der Datenbrille HoloLens. Bisher ist Windows 10 auf 350 Millionen Geräten weltweit installiert, im Jahr 2018 sollen es eine Milliarde Geräte sein. Aktuell sind weltweit rund 300 Millionen Rechner mit dem neuen Betriebssystem ausgestattet. Microsoft bietet Windows 10 noch bis Ende Juli für alle Nutzer von Windows 7 und 8.1 kostenlos an, danach soll ein Upgrade rund 120 Dollar kosten.

Umfangreiches Update zum ersten Geburtstag

Microsoft verpasst Windows 10 außerdem zum ersten Geburtstag ein umfangreiches Update. Dieses stehe ab dem 2. August zur Verfügung und helfe den Nutzern, "produktiver" zu arbeiten, sicherer im Internet unterwegs zu sein und "Spaß zu haben", sagte Windows-Manager Yusuf Mehdi. Das Update verspricht demnach unter anderem verbesserte Sicherheitsfunktionen.

Im neuen Windows 10 steht erstmals Microsoft Ink für handschriftliche Notizen mit einem "digitalen Stift" bereit. Dies soll Grafikdesignern ermöglichen, sich kreativer auszutoben. Musiker könnten digital komponieren, Juristen per Stift Dokumente bearbeiten, erklärte Mehdi. Zudem soll der virtuelle Assistent Cortana mehr Anweisungen ausführen können und die Leistungsfähigkeit des Browsers Edge gesteigert werden.

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