Meinungsfreiheit in China:Internet-Dissident verurteilt

Der chinesische Bürgerrechtler Chen Shuqing muss vier Jahre ins Gefängnis. Sein Vergehen: Er hatte politische Stellungnahmen im Internet veröffentlicht.

Ein chinesischer Bürgerrechtler ist zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil er politische Stellungnahmen im Internet veröffentlicht hatte. Der Anwalt des Dissidenten Chen Shuqing teilte am Freitag mit, der 43-Jährige sei am Donnerstag von einem Gericht in Hangzhou in der östlichen Provinz Zhejiang wegen Anstachelung zur Subversion verurteilt worden. "Wir halten dieses Urteil für völlig unvernünftig, er hat nur seine Meinung geäußert, das gehört zu seinen verfassungsmäßigen Rechten", sagte der Anwalt Li Jianqiang der Nachrichtenagentur AFP.

Meinungsfreiheit in China: Menschenrechtsaktivisten demonstrieren für die Freilassung chinesischer Dissidenten.

Menschenrechtsaktivisten demonstrieren für die Freilassung chinesischer Dissidenten.

(Foto: Foto: AP)

Chen habe im Internet zahlreiche Artikel veröffentlicht, in denen er die chinesische Führung kritisierte und sich für Demokratie einsetzte, sagte Li. Der Bürgerrechtler sei daraufhin im vergangenen September festgenommen worden und befinde sich seither in Haft.

China hatte im Vorfeld der Olympischen Spiele 2008 eine Lockerung seiner strikten Kontrolle der Medien in Aussicht gestellt. Menschenrechtsgruppen kritisieren jedoch, der staatliche Zugriff habe angesichts wachsenden Unmuts in der Bevölkerung nicht nachgelassen. Die Organisation Reporter ohne Grenzen, die sich weltweit für Pressefreiheit einsetzt, ordnet China bei der Pressefreiheit an 163. Stelle von insgesamt 167 Ländern ein.

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